Einkaufstag nur für Geflüchtete aus der Ukraine: Potsdamer Rewe-Händler von Nachfrage überrascht
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Der Potsdamer Rewe-Händler Siegfried Grube
© Quelle: Bernd Gartenschläger
Innenstadt. Damit hatte Siegfried Grube nicht gerechnet: Der Inhaber des Rewe-Marktes an der Breiten Straße hatte am Mittwoch angekündigt, kommenden Sonntag zwei Stunden lang für ukrainische Flüchtlinge zu öffnen und jeder Familie einen 50-Euro-Gutschein dafür zu schenken. Er hatte allerdings nicht mit landesweitem Interesse gerechnet, sondern mit etwa 50 Familien aus Potsdam kalkuliert, also mit einer Spendensumme von 2500 Euro.
Am Freitag aber stand bei ihm das Telefon nicht still, weil sich Menschen aus ganz Brandenburg nach der ungewöhnlichen Aktion in Potsdam erkundigten. „Wir können sicher auch noch ein paar mehr als diese 50 versorgen“, sagte Grube der MAZ, „aber wir müssen im Grundsatz bei den 50 bleiben.“ Das sei so mit der städtischen Wohnungsholding ProPotsdam vereinbart, die im Staudenhof am Platz der Einheit täglich Essen für ukrainische Flüchtlinge ausgibt, laut Grube geliefert vom Rewe-Markt im Markt-Center.
Am Mittwoch hatten die Wasserballer des OSC Potsdam 10.000 Euro an die Ukraine-Hilfe des kommunalen Klinikums "Ernst von Bergmann" gespendet und damit den Spendentopf des Krankenhauses auf 150.000 Euro erhöht. Grube kündigte am selben Tage seinen Sonderverkauf am Sonntag an und stellte eine weitere Hilfsaktion in Aussicht: Sein Markt packt 6-Euro-Einkaufstüten für ukrainische Flüchtlinge. Rewe-Kunden können das bezahlen.
Von Rainer Schüler