Sie ist im Kirchsteigfeld von Potsdam bekannt wie ein bunter Hund: Ilona Kraske (60) ist Eisfrau und Waffelbäckerin am Marktplatz. Dabei mag sie Süßigkeiten gar nicht.
Kirchsteigfeld. Es wird wärmer, und damit ist es Zeit für Eis. Auf dem Marktplatz im Kirchsteigfeld hat Ilona Kraske (60) ihre „Ilka“ angeworfen – lange haben die Kunden auf den Moment gewartet. Neben Crêpes und Waffeln gibt es am „Naschkult“-Wagen nun auch wieder Softeis der besonderen Art, der „ehrlichen“, wie Ilona Kraske sagt: Ihre Ilka-Eismaschine von 1974 bereitet Softeis wie in der DDR zu. „Die pustet keine Luft ins Eis wie die Profitmachermaschinen heute“, sagt Kaske. Die Zutaten seien dieselben wie früher, auch die Hersteller, die es schon im Sozialismus gab: Comet zum Beispiel und Anona. Sie liefern das Eispulver, dem Ilona Kraske dann noch Wasser zusetzt, keine Milch – denn ihr Eis ist laktosefrei.
Ihre 48 Jahre alte Maschine wird jeden Tag gestreichelt – „sonst geht sie kaputt“, sagt sie. Und das wäre eine Katastrophe für die Eisfrau, die aber glaubt, dass „Ilka“ (Integriertes System luft- und kältetechnischer Anlagen, so hieß der Staatsbetrieb der DDR) es noch zehn Jahre macht – mindestens, immerhin wurden Maschinen wie diese auf sehr lange Haltbarkeit gebaut.