Aus einem kleinen Atelier in Golm gehen große Kunstwerke in die Welt. Ein Besuch beim Potsdamer Bildhauer und Maler Stefan Pietryga. Im Rechenzentrum hat er Atelierräume – mit vom Abriss bedrohten Immobilien kennt er sich aus.
Potsdam.Pappeln gehen immer. Seit 1988 streben sie bei Stefan Pietryga in die Höhe. Mal über drei Meter, mal nur wenige Zentimeter hoch, aber bevorzugt in Yves-Klein-Blau, wie der Bildhauer selbst einräumt. Das zeitlose, archaische Objekt, das in Potsdam entsteht, hat weltweit viele Sammler. Zwar kommt Pietryga gerade von der Kunstmesse PAN Amsterdam zurück, an der er eine Solopräsentation hatte. Aber die Schau in Shanghai fällt Virus-bedingt komplett aus. „Die Pandemie hat alles gestoppt“, sagt er in seinem Atelierhaus in Golm. „Es ging von 100 auf 0“ – und das bedeutet für einen Künstler auch, dass Arbeit umsonst war, Speditionen abbestellt werden müssen und Geld den Bach runter geht.
Seit 1998 lebt er mit seiner Frau, einer Gartenbauarchitektin, in Potsdam. Die Bundesgartenschau hatte sie hergeführt. Zunächst wohnten sie in Hermannswerder, seit fünf Jahren nun auf einem ausgedehnten Grundstück in Golm. Das Areal gegenüber der Kirche bietet dabei viel Platz für seine Werke. „Die Füße stehen auf dem Boden, die Spitze weist gen Himmel“, sagt er mit Blick auf die hölzerne Pappel, die im Übrigen aus Lindenholz ist, oder manchmal Eiche.