Rutschiges Vergnügen – neue Eisbahn in Potsdam eröffnet
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Eröffnung der Eisbahn an der Langen Brücke: Die ersten Besucher haben ihren Spaß, auch wenn es nicht immer glimpflich lief.
© Quelle: Bernd Gartenschläger
Potsdam. Im vergangenen Winter hatte Potsdam gar keine Eisbahnen. Nun hat es gar zwei. Nachdem im Dezember in der Caligari-Halle im Filmpark Babelsberg eine Bahn eröffnet wurde, können die Potsdamer seit Freitag auch im Zentrum über das Eis gleiten.
Viel war am Tag der Eröffnung allerdings nicht los – auf der Eisbahn der Weissen Flotte an der Langen Brücke. Zwei Mädchen hatten die 300 Quadratmeter komplett für sich allein. „Ich finde es toll, dass es hier nach der Weihachtszeit die Möglichkeit zum Fahren gibt“, sagt die 14-Jährige Friederike Kratzsch. „Und sie ist größer im Vergleich zu der auf dem Luisenplatz.“ Sie und ihre Freundin Emma Friedrich sind die ersten, die ihre Runden drehen. „Es lässt sich schon ganz gut fahren“, sagt Emma (15). „An manchen Stellen gibt es aber ein paar hubbelige Stellen.“ Die zwei hatten vorher in der Zeitung von der neuen Eisbahn gelesen und sind gleich nach der Schule vorbeigekommen.
„Wir wollen erstmal, dass alles funktioniert.“
Dass am Freitagnachmittag noch nicht so viel los war, hatte allerdings seinen Grund. „Wir machen nur eine sanfte Eröffnung“, sagt der Geschäftsführer der Weissen Flotte, Carsten Schmitt (48). „Wir wollen erstmal, dass alles funktioniert. So richtig los geht es erst morgen. Da gibt um 17 Uhr dann auch unsere erste Eis-Disco.“ Dann wird die Musik etwas lauter als am Rest des Tages.
Es ist eine Testphase, in der die Eisbahn der Weissen Flotte steckt. „Da wir es das erste Mal machen, müssen wir unsere Erfahrungen sammeln“, sagt Schmitt. Das Unternehmen, bei dem er die Eisbahn mietet, bringe allerdings wertvolle Expertise ein. Es ist die Potsdamer Firma „Icerink“. Wenn es gut laufe, so Schmitt, werde es die Bahn im nächsten Jahr freilich wieder geben. „Es ist eben ein Risiko. Die Miete und der Unterhalt der Bahn sind teuer und man kann überhaupt nicht abschätzen, wie das Angebot angenommen wird.“
Öffnungszeiten der Potsdamer Eisbahnen
Die Babelsberger Bahn ist bis zum 11. Februar geöffnet. Da die Öffnungszeiten an den einzelnen Tagen sehr unterschiedlich sind, empfiehlt sich ein Blick auf die Internetseite des Filmparks: www.filmpark-babelsberg.de Im Zentrum können die Potsdamer bis zum 26. Februar fahren. Montag: Ruhetag, Dienstag bis Donnerstag: 14-21 Uhr, Freitag: 14-21.30 Uhr, Samstag: 10-21.30 Uhr, Sonntag: 10-21 Uhr.
Als Konkurrenz zur Eisbahn im Filmpark sieht Schmitt seine Eisfläche indes nicht. „Ich denke, wir haben verschiedene Zielgruppen. Bei uns bleibt es eher gesetzt. Die Musik bleibt im Hintergrund – außer in der Disco-Zeit. Das ist in Babelsberg ja anders.“
Weisse Flotte will im Winter die Innenstadt beleben
Aber wie das Stadtzentrum, musste auch Babelsberg lange ohne eine Schlittschuhfläche auskommen. Zwar haben die Organisatoren im Babelsberg die Caligari-Halle zum dritten Mal umfunktioniert. Doch zuletzt konnten die Potsdamer dort im Winter 2003/04 die Schlittschuhe schnüren. Im Gegensatz zur Eisbahn im Potsdamer Zentrum hat die Babelsberger Bahn einen großen Vorteil: Sie ist überdacht. Bei Regen würde die Weisse Flotte also den Kürzeren ziehen.
„Naja, die nächsten Tage soll es erstmal gutes Wetter werden,“ sagt Carsten Schmitt. „Es soll kalt bleiben, was ja gut ist.“ Mit dem neuen Angebot der Weissen Flotte wolle er den Hafen und die Innenstadt beleben. Eigentlich sei das Schifffahrtunternehmen ja ein Sommerbetrieb. „Aber im Winter weiß man immer nicht, wohin. Ich halte unsere Eisbahn deswegen auch für einen Vorteil der neuen Stadtmitte. Die muss ja schließlich auch mit Leben gefüllt werden.“
Sowohl in Babelsberg als auch im Stadtzentrum können sich die Besucher Schlittschuhe ausleihen. Und freilich gibt es die beliebten Hilfen für Anfänger in Form von Pinguin und Eisbär. Im Filmpark kann maximal zweieinhalb Stunden gefahren werden. An der Langen Brücke dürfen die Besucher mindestens drei Stunden auf’s Eis.
Von Annika Jensen