Stadt verzichtet ohne Not auf Kita-Grundstück - ein Kommentar
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Brache zwischen Ricarda-Huch-Straße im Kirchsteigfeld und der Konrad-Wolf-Allee in Drewitz Foto:Bernd Gartenschläger
© Quelle: Bernd Gartenschläger
Kirchsteigfeld. Die Stadt Potsdam sieht keinen größeren Kitaplatz-Bedarf im Kirchsteigfeld und verzichtet deshalb auf eine dafür reservierte Fläche, die nun mit Wohnungen bebaut wird.
Der Kommentar: „Ohne Not weniger Reserven“
Jede freie Fläche in dieser Stadt muss gerade wie der sprichwörtliche Pfennig zweimal umgedreht oder betrachtet werden, bevor sie bebaut wird. Fällt das Wäldchen in Babelsberg für eine dringend benötigte Sportanlage? Lichten wir am Griebnitzsee aus, um der Wissenschaft mehr Raum zu geben? Opfern wir Teile von Landschaftsschutzschutzgebieten in der Pirschheide und der Waldstadt für Schulen oder Wohnungen? Wo kann die Grundschule Nuthewinkel entstehen, wenn es keine Einigung mit dem Privateigentümer der erhofften Fläche gibt?
Überall in der Stadt wird Platz für soziale Einrichtungen gebraucht. Das Kirchsteigfeld scheint für die Verwaltung ein Sonderfall zu sein, wo das nicht gilt. Dabei entstehen in diesem Viertel noch einmal zahlreiche neue Wohnungen und Arbeitsplätze auf der Gewerbebrache an der Autobahn. Wenn es heute genug Betreuungsplätze gibt, könnte das in zehn oder auch erst 20 Jahren anders sein.
Oder aber es entsteht ein ganz anderer Bedarf – für eine kleine Sportanlage, für einen Hort oder Jugendclub, für eine Quartiersgarage, welche die Parkplatznot lindert. Der Investor aber bekommt jetzt ohne Not den Platz, der der Allgemeinheit bald fehlen wird.
Von Peter Degener