Wetterereignisse in Potsdam
Überhitzung der Innenstadtgebiete und Starkregen-Ereignisse sind die beiden größten Wetterprobleme Potsdams. Mit einigen Projekten soll dem nun begegnet werden. Die Renaturierung der Nuthe ist eines.
Potsdam.Mit der Renaturierung der Nuthe will die Stadt künftigen Starkregenfällen entgegenwirken. Wie Bau- und Umweltdezernent Bernd Rubelt (parteilos) am Donnerstag vor der Presse sagte, kostet es 15 bis 20 Millionen Euro, den bislang in ein schnurgerades Bett gepressten Fluss wieder schlangenförmig fließen zu lassen, so, wie es ursprünglich war. Damit würde die Fließgeschwindigkeit des Flusses sinken und der plötzliche Wasserüberschuss bei Starkregen in Rückhaltebecken geleitet werden, die im heutigen Bett entstehen. In den weitläufigen Nuthewiesen zwischen dem Wohngebiet Schlaatz und der Schnellstraße sollen offene Absetz- und Rückhaltebecken geschaffen werden. Auf der Schlaatz-Seite ist zudem eine so genannte Sedimentationsanlage geplant, die Sinkstoffe aus dem überlaufenden Fluss filtert und ihn vor Versandung schützt.
Wie Rubelt sagte, kann Potsdam das auf mehrere Jahre Bauzeit angelegte Projekt nicht allein bewältigen, rechnet aber mit einer fast kompletten Förderung durch das Land, das zur Nuthe ein Gewässerentwicklungskonzept erstellt hat. Immerhin kommt der Fluss schon aus dem Fläming, wo er seine Quelle in der Gemeinde Niedergörsdorf hat. Er durchfließt Jüterbog, Luckenwalde, Trebbin und die Gemeinde Nuthetal, ehe er nach ungefähr 66,5 Kilometern und rund 51 Metern Höhenunterschied in Potsdam in die Havel mündet. Hier hat er ein Einzugsgebiet von 208 Hektar, auf denen 8620 Kubikmeter Wasser zurückgehalten werden sollen.