Im Oberlin-Prozess haben die Ärzte ausgesagt, die des Mordes beschuldigte Pflegerin als erstes begutachtet haben. Auch Rettungskräfte, die die Überlebende versorgt haben, kamen zu Wort – die Bluttat beschäftigt sie noch immer.
Potsdam.Ein paar Wände und Türen trennen Elke T. von den vier Nachbarn, die am Abend des 28. April in ihren Kissen verbluten. Ein paar Millimeter trennen Elke T. vom Tod, der auch an ihr Bett herangetreten ist. Ihren Lebensretter trägt sie unter der Haut. Seit Jahren schon sorgt der Schlauch dafür, dass ihr Gehirnwasser ungehindert abfließen kann. Elke T. ist 43 Jahre alt, sie hat mehrere Schlaganfälle hinter sich, ist halbseitig gelähmt, kann nicht sprechen, kaum sehen. Der Shunt ist dünn, aber robust. Er verläuft vom Gehirn hinter den Ohren entlang und über den Hals in den Bauchraum. Das Messer durchtrennt den Schlauch, die darunterliegende Hauptschlagader aber bleibt unverletzt. Elke T. überlebt als einziges Opfer die Bluttat im Thusnelda-von-Saldern-Haus, das bis dahin als Prestige-Projekt des renommierten und traditionsreichen Oberlinhauses gilt.
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