Olaf Scholz soll heute zu Deutschlands Bundeskanzler gewählt und ins Amt eingeführt werden. Doch wie wichtig ist ihm seine neue Heimat Potsdam? Die MAZ war mit ihm in der Stadt unterwegs, hat mit Nachbarn, Bekannten und Weggefährten gesprochen.
Potsdam. Ein schöner Nachmittag Mitte September: Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) war mal wieder aus der Prinzen-Rolle des Kanzler-Kandidaten in die regionalere des Direktkandidaten seiner Partei im Wahlkreis 61 geschlüpft. Diesmal besuchte er das spendenfinanzierte Kinderhausprojekt "Arche" in Potsdam-Drewitz, wo Kinder und Jugendliche Unterstützung auf allen Ebenen erfahren: vom kostenlosen Mittagstisch bis hin zu Spiel, Spaß und Hilfe bei den Hausaufgaben.
Scholz brachte viel Zeit mit, hörte aufmerksam zu und nahm sogar den Ping-Pong-Schläger in die Hand, um eine Runde mitzuspielen. Dennoch: Bei den kleinen „Arche“-Stammgästen war auch eine Frau Thema. „Magst du Angela Merkel?“, war eine der Fragen an Olaf Scholz. „Ja, wir arbeiten sehr gut zusammen“, antwortete Scholz, der sich auch nicht von der bohrenden Nachfrage aus dem Gleichgewicht bringen ließ: „Warum hast du sie dann nicht mitgebracht?“ Ob er die Angela Merkel denn nicht anrufen könne, so die Bitte eines weiteren Jungen an Scholz.