Keine bezahlbaren Räume

Zu teuer: Potsdamer „Schnapsidee“ ist dicht

Die „Schnapsidee" in der Dortustraße 16: Das Haus soll saniert werden – ein bezahlbares Ladengeschäft war in der City nicht zu finden.

Die „Schnapsidee" in der Dortustraße 16: Das Haus soll saniert werden – ein bezahlbares Ladengeschäft war in der City nicht zu finden.

Potsdam. Ende einer kurzen, aber hochprozentigen Ära: Die „Schnapsidee“, das Fachgeschäft für Spirituosen und Adresse erlesener Tastings in der Potsdamer Innenstadt, hat geschlossen und wird in Berlin neu eröffnet. „Dieser Abschied war nicht geplant“, sagt der Inhaber, Till Joppich. „Das Haus wird grundsaniert und wir haben leider keine adäquate Alternative in unserer schönen Stadt gefunden.“ Mit adäquat bezieht sich Till Joppich nicht nur auf die City-Lage, er spielt auch auf den Mietpreis an: „Wir gehen aus Potsdam weg, weil Potsdam zu teuer ist.“

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Bis zu 23 000 Euro Provision für den Makler

An die vier Jahre war die „Schnapsidee“ nur ein paar Schritte abseits des Boulevards in der Dortustraße 16 zu finden. Für den Laden habe man 1700 Euro monatlich gezahlt: „Völlig in Ordnung für eine vernünftige Lage“, sagt Till Joppich. Auf der Suche nach etwas Neuem habe man mit einem Geschäft auf der Brandenburger Straße geliebäugelt: Haus Nr. 26 schräg gegenüber dem Kaufhaus hatte zuvor die für Strumpf- und Badmode bekannte italienische Marke „Calzedonia“ beherbergt. „Die Kaltmiete dort für etwas mehr als 50 Quadratmeter? – 5100 Euro“, sagt Till Joppich. Hinzu kämen je nach Vertragsvariante 17 000 bis 23 000 Euro Makler-Provision – alles in allem ein Preis-Leistungs-Verhältnis, das für Till Joppich aus den Fugen geraten ist.

Zum gleichen Preis einen größeren Laden am Ku’damm gefunden

Für in etwa die gleiche Miete sei man nun in bester Lage in Berlin untergekommen. „Mit Wehmut und mit wundervollen Erinnerungen“ verlassen Till Joppich und sein Team die Landeshauptstadt. Hunderte Sorten Gin, Whisky und Wodka, dazu Champagner, Cognac, Rum und Liköre beziehen derzeit 200 Quadratmeter mit 16-Meter-Schaufenster-Front in einer Seitenstraße am Ende des Kurfürstendamms. Die Eröffnung in der Halenseer Katharinenstraße ist für den 16. Juni geplant.

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„Kommt jemand auf uns zu, dann überlegen wir es uns noch einmal“

Ist damit auch der endgültige Schlusspunkt in Potsdam gesetzt? Till Joppich, der mit seiner Familie nur ein paar Fußminuten von der bereits ausgeräumten „Schnapsidee“ entfernt in der City lebt, zögert. Das Geschäft, sagt er, war bei den Kunden beliebt: „Man hat über uns geredet, hat uns weiter empfohlen – das ist wichtig. Potsdam war immer unsere erste Wahl. Aber wir werden die Suche nach geeigneten und bezahlbaren Räumen hier nicht mehr aktiv forcieren. – Kommt jemand auf uns zu und macht ein vernünftiges Angebot, dann überlegen wir es uns auf jeden Fall noch einmal.“

Von Nadine Fabian

MAZ

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