Romantische Nacht: Groß Breese feiert Bauernhochzeit
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Eine Bauernhochzeit wird – wie auf diesem Bild – in Groß Breese
© Quelle: Veranstalter
Groß Breese. Eine romantische Nacht verspricht der Heimat-, Geschichts- und Kulturverein Breese, Groß Breese, Kuhblank für Sonnabend, 24. Juni.
Das Prignitzer Dorf Groß Breese freut sich auf eine Bauernhochzeit, wie sie vor etwa 120 Jahren in der Region auf dem Lande begangen wurde. Gäste sind willkommen zum Mitfeiern.
Mit diesem Fest beteiligt sich Große Breese an der Romantischen Nacht, einer Aktion der Arbeitsgemeinschaft historische Dorfkerne im Land Brandenburg, deren Mitglied Groß Breese ist. Die AG hat ihre Mitgliedsgemeinden für den diesjährigen Johannistag zum Mitmachen eingeladen und fördert die Veranstaltung finanziell.
Um den 24. Juni, den Johannistag und dessen Nacht, ranken sich viele alte Bräuche. Auch in der Prignitz wurden früher überall Johannisfeuer entzündet. Jung und Alt trafen sich zum Tanz und feierten gemeinsam die Sommersonnenwende.
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Das Ruppiner Dorf Wustrau stellte 2011 den 100. Jahrestag der Goldenen Hochzeit der Grafen von Zieten-Schwerin nach.
© Quelle: Reyk Grunow
Vermutlich ist beim Tanz ums Johannisfeuer der eine oder andere Funke übergesprungen und so manche Liebe ist in dieser Nacht entflammt. Später läuteten die Hochzeitsglocken in der Dorfkirche und es wurden große Bauernhochzeiten gefeiert.
Eingeladen wurden die Gäste von den sogenannten Köstenbittern oder auch Hochzeitsbittern, die durchs Dorf zogen und die Einladungen aussprachen. Oft war das ganze Dorf bei der Hochzeit dabei – schon beim Abholen des Brautpaares von seinem Bauernhof, um die Glücklichen zur Kirche zu geleiten. Nach dem Ja-Wort führte der Hochzeitszug das Paar zum Gasthaus, in dem bis zum Morgen gefeiert wurde, bis das Vieh wieder versorgt werden musste.
Hochzeitsbitter künden von der Trauung
Beim Hochzeitsessen wurden die Traditionen gepflegt, abhängig von der Größe des Geldbeutels und unterschiedlich von Ort zu Ort. Eine Hochzeit im Dorf war das Ereignis, über welches noch Wochen und Monate später gesprochen wurde.
Wie eine Bauernhochzeit abgelaufen ist, können Einheimische und Gäste am Sonnabend, 24. Juni, mit Spaß und Fantasie nachempfinden. Dazu versammelt sich die gut gekleidete Hochzeitsschar ab 18 Uhr mitten im Dorfkern auf dem Hof des Gemeindezentrums in Groß Breese – ehemals Gasthaus „Zur Erholung“. Dort erscheint um 18.30 Uhr der Hochzeitsbitter mit einem Musikanten, um sich vorzustellen und die Hochzeitsgesellschaft abzuholen. Die Schar geht zum Fachwerk-Bauernhaus des Brautpaares und holt die künftigen Eheleute ab zur Dorfkirche. Hier wird Unterhaltsames zum Thema Heiraten und Ehe zu erfahren sein – auf Platt und Hochdeutsch.
Das Hochzeitsessen dauert bis in die Nacht
Anschließend zieht der Zug der Feiernden zum ehemaligen Gasthof und lässt sich das Hochzeitsessen schmecken. Vorbereitet wird „Röstwerk“ mit Brot, ein schmackhaftes und typisches Gericht, das damals traditionell zur Hochzeit gereicht wurde. Für die Veranstaltung wird es von der Landfleischerei Jürgen Hildebrandt aus Kletzke zubereitet. Bei gutem Wetter wird auf dem Hof gefeiert, bei Regen im Gemeindesaal.
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Für kleine Programmpunkte zwischendurch – zum Thema Hochzeit – sorgen der Hochzeitsbitter mit seinem Musikanten und die Mitglieder des Heimatvereins. Eine Feuershow gegen 22.30 Uhr wird den geselligen Abend in Groß Breese beenden.
Unterstützt wird der Verein von der Freiwilligen Feuerwehr des Dorfes, die sich um die Getränke während des Abends kümmert und von der Kirchengemeinde Groß Breese-Weisen.
Geschenke für das Paar müssen nicht mitgebracht werden, aber die Geldbörse ist wichtig, denn der Verein erhebt mit der Teilnahme einen Beitrag von 19,50 Euro. Gästekarten für das Hochzeitsfest gibt es im Vorverkauf in der Bäckerei Götz in Breese, Wittenberger Straße 56, oder über den Kontakt per E-Mail: heimatverein-breese@web.de.
MAZ