Große Pläne für alten Bahnhof
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Die Firma IPG will aus dem Bahnhof Großbeeren ein Mobilitäts- und Management-Zentrum machen, hier IPG-Geschäftsführer Rüdiger Hage.
© Quelle: foto: Abromeit
Großbeeren. In zwei bis drei Jahren soll das alte Bahnhofsgebäude von Großbeeren eine Mobilitäts- und Management-Zentrale sein. Vorausgesetzt, die Vorstellungen von Gemeinde und GVZ-Entwickler, der Potsdamer Firma IPG, für den denkmalgeschützten Klinkerbau gehen auf.
Der Plan ist bereits ein paar Jahre alt: Die IPG als Treuhänderin der Gemeinde kümmert sich um das einst attraktive Haus und seine Sanierung für heutige Erfordernisse, dann kann es für mehrere Zwecke genutzt werden.
Anlaufstelle für autonomes Fahren
Es soll Anlauf- und Informationsstelle für autonomes Fahren werden – dafür ist Großbeeren bundesweit erste Modellkommune – und dort soll es Büro- und Konferenzräume für Firmen geben, die bereits im GVZ präsent sind oder dort zu tun haben. IPG-Geschäftsführer Rüdiger Hage sagt: "Im ganzen GVZ gibt es keinen großen Raum. Deshalb soll hier ein Treffpunkt entstehen, wo 60 Personen Platz haben."
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So sehen Reisende das alte Bahnhofsgebäude Großbeeren direkt neben den Gleisen der Anhalter Bahn.
© Quelle: Jutta Abromeit
Der Bauantrag für die Sanierung und den Innen-Umbau des Baudenkmals ist gestellt, im März erwartet Hage nun die Genehmigung. „Wie üblich bei solchen lange leer stehenden Häusern gab es etliches zu klären. Zum Beispiel hat sich der Fledermaus-Verdacht nicht bestätigt.“
Baubeginn vielleicht in einem Jahr
Mit der Baugenehmigung könnten die Ausschreibungsunterlagen erstellt werden, so Hage. Der Manager rechnet damit, dass die Sanierung mindestens zwei Millionen Euro kostet. „Bei der gegenwärtigen Entwicklung der Baupreise lassen sich da kaum genauere Aussagen machen.“ Mit dem Baubeginn rechnet er nach dem Winter 2019/20, und dann würden sicher ein bis anderthalb Jahre Bauzeit benötigt, so der IPG-Chef.
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Hier begegnen sich Vergangenheit und Zukunft – die denkmalgeschützte Bahnhofsruine Großbeeren direkt an den Gleisen der Anhalter Bahn soll ein Mobilitäts- und Management-Zentrum werden.
© Quelle: Jutta Abromeit
Mit der Genehmigung könnten jedoch bereits Sicherungsarbeiten beginnen. „Und wir wollen im Dachstuhl-Bereich so schnell wie möglich eine Entstaubungsaktion starten, denn da oben hat sich ja fast in Jahrhunderten eine Menge Dreck angesammelt“, erklärt Hage. Allein für diese Aktion, die nur in Schutzanzügen möglich sei, rechnet er mit 50.000 bis 80.000 Euro Kosten.
IPG-Wunsch: neue Außenstelle
Gelingt der Umbau, dann könnten im Bahnhof auch die regelmäßigen Großbeerener Investoren-Konferenzen stattfinden. Und auch die IPG selbst liebäugelt damit, nach der Schließung ihrer Niederlassung in Premnitz eine neue Außenstelle zu eröffnen.
Projekte hat sie in der Region genügend, vor allem in Großbeeren und Ludwigsfelde, allen voran das neue Industriegebiet Eichspitze. „Das würde die Wege für unsere Mitarbeiter natürlich erheblich verkürzen“, sagt Hage.
Rathaus-Mannschaft bleibt zusammen
Für Großbeerens Bürgermeister Tobaias Borstel (SPD) ist eine ursprüngliche Idee auf jeden Fall vom Tisch: „Wir werden dorthin nicht, wie das mal geplant war, einen Teil der Bauverwaltung verlegen. Ein Auseinanderreißen der Verwaltung würde bei unserer angespannten Personalsituation Arbeitsabläufe unnötig erschweren.“
Das 1841 errichtete Bahnhofsgebäude Großbeeren gehört zu den ältesten Brandenburgs.
Von Jutta Abromeit