Luckenwalde: Weitere Hilfslieferungen für die Ukraine
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Eine weitere Hilfslieferung für die Ukraine ist am Freitagvormittag von Luckenwalde aus gestartet. Stadtmitarbeiter und Feuerwehr halfen beim Verladen.
© Quelle: Elinor Wenke
Luckenwalde. Die Spenden- und Hilfsbereitschaft der Luckenwalder für die Ukraine ist enorm. Neben Initiativen von Privatleuten, Vereinen und Organisationen hat auch die Stadt Luckenwalde zu Geld- und Sachspenden für die Betroffenen aufgerufen. "Auf dem Spendenkonto der Stadt sind bis Freitagmittag 10.685 Euro eingegangen, von Privatleuten und Unternehmen", resümiert Amtsleiterin Christiane Kaiser, "die Einzelspenden liegen zwischen 20 und 1.000 Euro." Das Geld wird ausschließlich genutzt, um ankommende Flüchtlinge zu unterstützen, sich vor Ort bedarfsgerecht einzurichten.
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Offiziell wurden der Stadt noch keine ukrainischen Flüchtlinge zugeteilt; erste Mütter und Kinder sind bei Verwandten und Privatleuten untergekommen. „Wir sind aber mit der Wohnungsgesellschaft im Gespräch, um bei Bedarf Unterkünfte bieten zu können“, sagt Stadtmitarbeiter Marcel Hadel, er gehört zu den Ukraine-Hilfe-Koordinatoren. „Eine gebürtige Ukrainerin hat sich bereits als Dolmetscherin angeboten, auch russischsprachige Helfer haben sich gemeldet“, so Hadel.
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Helfen beim Packen: Carola Schütze, Astrid Göbel, Michael Hessenberger und Tom Ritter (v.l.).
© Quelle: Elinor Wenke
Frank Wald startet Richtung Chelm
Am Freitagvormittag ist schließlich zum dritten Mal ein Hilfstransport von der Sammelstelle am Gewerbehof in Richtung Ukraine auf die Reise gegangen. Privatmann Frank Wald hatte sich bereiterklärt, mit seinem Transport samt Anhänger Hilfsgüter ins polnische Chelm nahe der ukrainischen Grenze zu bringen.
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Unzählige Sachspenden wurden bereits im Gewerbehof abgegeben.
© Quelle: Elinor Wenke
„Ich war jahrelang als Lkw-Fahrer in ganz Europa und auch in Asien unterwegs“, sagt der 60-jährige Luckenwalder, der nach einem Unfall erwerbsunfähig geworden ist. „Ich will helfen und kann nichts anderes tun, als jetzt auf Achse zu gehen.“ Stadtmitarbeiter und Feuerwehr halfen beim Beladen. Auf die Reise gingen Decken, Schlafsäcke, Kleidung, Hygieneartikel und Lebensmittel. Auf der Rücktour wird Frank Wald ukrainische Flüchtlinge mitbringen.
40-Tonner brachte Hilfsgüter nach Breslau
Erst am Mittwoch war ein polnischer 40-Tonner mit Hilfsgütern von Luckenwalde nach Breslau gestartet. Stadtmitarbeiterin Carola Schütze, die die Spendenaktion im Gewerbehof koordiniert, hatte den Fahrer im Stadtgebiet beim Entladen von Holzbalken entdeckt und spontan angesprochen. „Mit Händen und Füßen habe ich ihn gefragt, ob er auf der Rücktour unsere Sachspenden mitnehmen kann“, berichtet sie, „dann ging alles ganz schnell.“ Mithilfe von eilig herbeigeholten Dolmetschern wurde verhandelt und der Fahrer lieferte die Ladung schließlich in Breslau ab, wo sie vom Caritasverband entgegengenommen wurde.
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Im Gewerbehof, Trebbiner Straße 13, werden weiter Sachspenden angenommen.
© Quelle: Elinor Wenke
Im Gewerbehof an der Trebbiner Straße 13 werden weiter unentwegt Sachspenden angenommen. Der Luckenwalder Arzt Michael Hessenberger brachte Kleidung und Handtücher, der Stadtverordnete Tom Ritter (LÖS) half spontan beim Sortieren und Einpacken und ein Berliner Unternehmer spendierte 10.000 medizinische Masken.
Sammlung in Zusammenarbeit mit Rosenbauer
„Ab Montag sammeln wir in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Rosenbauer Spenden für einen Vertriebsstandort in der Nähe von Warschau“, kündigt Christiane Kaiser an. Die Mitarbeiter dort engagieren sich in der Flüchtlingshilfe und verteilen die Hilfsgüter zielgerichtet vor Ort an geflüchtete Ukrainer.
Dringend nötig: Decken, Medikamente, Lebensmittel
Benötigt werden vor allem Decken und Schlafsäcke, Regenjacken, Hygieneartikel wie Shampoo, Damenbinden und Windeln, Handtücher und Toilettenpapier. Lebensmittel können die Not lindern, vorzugsweise Fertiggerichte und Konserven, Energieriegel, modifizierte Milch für Kleinkinder, Kaffee und Tee. „Bitte keine Gläser“, sagt Carola Schütze. Helfen können auch Schmerzmittel und andere Medikamente, Einweggeschirr und -besteck, Taschenlampen, Powerbanks und Beschäftigungsmaterial für Kinder.
Von Elinor Wenke