Verdacht auf Steuerhinterziehung: SEK stürmt Wohnung in Ludwigsfelde
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Beamten der Zollfahndung und eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) haben gegen 4 Uhr am Mittwoch eine Wohnung in Ludwigsfelde gestürmt.
© Quelle: dpa/Cevin Dettlaff
Ludwigsfelde. Beamte der Zollfahndung und eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) haben am Mittwochmorgen eine Wohnung in Ludwigsfelde gestürmt. Wie ein Sprecher des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg am Mittwoch mitteilte, startete der Einsatz gegen 4 Uhr in einer Seitenstraße der Brandenburgischen Straße. Es wird wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung ermittelt.
Drei Durchsuchungen bei Einsatz in Ludwigsfelde
Nach Einschätzung der Lage wurde das SEK zur Unterstützung angefordert. Die Spezialkräfte verließen nach etwa vier Stunden den Einsatzort. Wie Christian Lanninger der MAZ am Nachmittag mitteilt, habe es insgesamt drei Durchsuchungen gegeben und es gebe „zwei bis drei Beschuldigte“. Im Rahmen der Durchsuchungen seien Gegenstände und Unterlagen beschlagnahmt worden. Die Unterlagen müssten nun ausgewertet werden.
Zum Steuergegenstand könne er jedoch keine genaueren Angaben machen, so der Sprecher vom Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg – ebenso wie zur Höhe der Steuersumme.
Über den Aufsehen erregenden Einsatz sei er selbst überrascht, sagt Lanninger der MAZ. Nur soviel: Es handele sich bei dem Einsatz in Ludwigsfelde nicht um einen großen Coup, sondern um „eine ganz normale Steuerhinterziehung“. Festnahmen hat es am Mittwoch nicht gegeben.
SEK-Einsatz in Ludwigsfelde: Ein Verdächtiger wurde als gefährlich eingestuft
Warum das SEK deshalb extra anrücken musste, beschäftigt am Mittwoch auch einige Ludwigsfelder im Netz. Nutzer äußerten in den Kommentaren bereits ihre Zweifel, dass es sich um ein großes Verbrechen handele und machen sich zum Teil über das aus ihrer Sicht übertriebene Aufgebot am Einsatzort lustig. Wie Christian Lanninger auf MAZ-Nachfrage erklärt, war das SEK zur Eigensicherung hinzugezogen worden, weil eine Gefährdungslage bestand. So sei man davon ausgegangen, dass einer der Verdächtigen sich aggressiv verhält. Nach dem Einsatz erklärt er aber: „Es ist alles friedlich verlaufen“.
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Ermittelt wird nach Angaben der Deutschen Presseagentur (dpa) nun gegen drei Personen wegen des Verdachts der gemeinschaftlichen Steuerhinterziehung. Dabei soll es sich aber nicht um eine kriminelle Bande handeln. Bei dem Einsatz stellten die Ermittler auch zwei Langwaffen sicher.
Von MAZonline/dpa/Isabelle Richter
MAZ