Freitagnachmittage können langweilig sein – aber nicht in der Bibliothek Luckenwalde. Für zwei Stunden verwandelte sie sich in ein Kino für Kinder und erzählt von Lieselottes Abenteuern gegen die Langeweile
Luckenwalde. Es ist ganz still in der Bibliothek Luckenwalde. Die Jalousien im Seminarraum wurden gerade heruntergelassen, nur durch eine kleine Lücke scheint die Nachmittagssonne. Die Kinder tuscheln aufgeregt, suchen sich noch schnell einen Sitzsack in ihrer Lieblingsfarbe und kuscheln sich an ihre Eltern. An der Wand erstrahlt groß das Bild von Lieselotte, der Postkuh. „Eigentlich hat Lieselotte nie Langeweile“, beginnt Cornelia Hübsch. Ob Locken ins Kuhfell drehen, mit der Strickliesel stricken oder balancieren – auf Lieselottes Bauernhof wird es nie langweilig, denn der kühnen Kuh fällt immer etwas ein.
Neulich erst, hatte sie mit dem Postboten und der Bäuerin einen Drachen gebastelt. „Den wollen sie am Sonntag steigen lassen, denn schließlich ist sonntags immer schönes Wetter“, liest Hübsch vor. Nur ausgerechnet diesen Sonntag nicht. Es regnet. In Strömen. Das mit dem Drachen steigen lassen wird wohl nichts, Lieselotte ist stinksauer. „Was macht ihr denn, wenn es sonntags regnet“, fragt Hübsch ihr junges Publikum. „Im Kinderzimmer spielen“ rufen die Kinder, „mit Papa Lego bauen!“ Ganz aufgeregt überlegen sie sich, wie Lieselotte die Langeweile vertreiben kann. Gummitwist kann man nicht alleine spielen, puzzeln macht der Kuh keinen Spaß. Der Plattenspieler spielt nur Märchen und das Bilderbuch kennt sie auch schon in- und auswendig.