Störendes Geräusch: Pfeifton treibt Ludwigsfelder um
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Aus der Erich-Weinert-Straße gibt es Berichte über einen Pfeifton.
© Quelle: Jutta Abromeit
Ludwigsfelde. In Ludwigsfelde sorgt derzeit ein Pfeifton für Unruhe. Auf Facebook berichten mehrere Menschen von einem Ton auf Höhe der Erich-Weinert-Straße und der Salvador-Allende-Straße. Ein Anwohner hat das Ganze ins Rollen gebracht: Auf Facebook veröffentlicht er regelmäßig Erfahrungsberichte zu dem Pfeifton und sucht Austausch mit anderen Betroffenen.
Wie er der MAZ berichtet, habe er das Pfeifen erstmals vor drei Jahren gehört, als er in die Gegend zog. "Ein wichtiger Punkt ist, dass er nur in der kalten Jahreszeit zu hören ist", sagt der Ludwigsfelder, der anonym bleiben möchte. Deshalb hatte er den Ton, als er nicht mehr zu hören war, nicht weiter verfolgt – bis er ihn nach Einzug der kälteren Monate schließlich wieder hörte. Dasselbe ein Jahr später wieder. "Nach und nach konnte ich das orten", sagt er. Er selbst hat zwei Blöcke der Märkischen Heimat im Visier – genauer gesagt die Schornsteine. Denn: "Der Pfeifton geht nach oben", sagt er. Dafür spräche auch, dass er in der kalten Jahreszeit zu hören sei.
Ludwigsfelder tauschen sich auf Facebook aus
Geht es nach ihm, muss dringend etwas passieren. Das Pfeifen sei wie ein Tinnitus, sagt er. „Es ist für uns extrem laut“, beschreibt er Situationen, wenn der Ton zu hören ist. Dann könne er im Schlafzimmer kaum das Fenster offen lassen. Allerdings: Der Ton tauche nicht nach einem bestimmten Muster auf – mal sei er über Stunden nicht zu hören und mal dauere es nur zehn Minuten, bis er wiederkomme.
Der Ludwigsfelder steht darüber mit anderen im Austausch. Sein Nachbar, derzeit im Homeoffice, habe ihm erzählt, dass er den Ton ebenfalls höre. Und auch auf Facebook häufen sich Meldungen. „Es ist nervig“, schreibt etwa eine Bewohnerin der Salvador-Allende-Straße.
Rathaus Ludwigsfelde: Thema wird ernstgenommen
Mittlerweile hat auch die Stadtverwaltung reagiert. Wie Bürgermeister Andreas Igel (SPD) in einer Mitteilung erklärt, werde das Thema ernstgenommen. Dazu habe es Gespräche mit der Märkischen Heimat und den Stadtwerken gegeben. „Leider konnte der Ton auch nach regelmäßigen Begehungen weder wahrgenommen noch lokalisiert werden“, heißt es. Nun werden Bürger gebeten, sich ans Rathaus zu wenden, falls sie betroffen sind oder „nähere Informationen zum Ursprung des Tons haben“.
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Der Anwohner bleibt jedoch skeptisch. „Ich habe ihn doch schon geortet“, sagt er. Zwar sei gut, dass es nun Aufmerksamkeit gebe. Allerdings müsse nun auch zügig gehandelt werden – schließlich sei die kalte Jahreszeit bald vorbei. Doch sie kommt auch wieder – und spätestens bis dahin solle etwas passiert sein, so sein Wunsch.
Und es scheint sich was zu tun: Am Mittwoch teilte die Märkische Heimat der MAZ mit, dass man in Kontakt zu einem Akustiker stehe. Darauf verwies auch das Rathaus – und darauf, dass „weiterführende Hinweise“ von Bürgern eingegangen seien. Nun gehe man weiter auf Ursachenforschung.
Von Johanna Apel