Nachbarschaftshilfe mit Zahna geplant
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Bei einem schweren Gebäudebrand wie im vergangenen Jahr in Danna zählt im Notfall jede Minute.
© Quelle: Feuerwehr Niedergörsdorf
Niedergörsdorf. Nach dem turbulenten Einsatzjahr 2018 wollen die Niedergörsdorfer Kameraden in Sachen Brandbekämpfung und Technische Hilfeleistung weitere Maßnahmen ergreifen, um im Ernstfall künftig noch schneller und effektiver agieren zu können. Dabei helfen soll ein Vertrag mit der Stadt Zahna-Elster (Sachsen-Anhalt) über die gegenseitige Nachbarschaftshilfe.
Niedergörsdorfs Gemeindewehrführer Patrick Bellin berichtete im jüngsten Bauausschuss über ein Gespräch mit der Zahnaer Stadtwehrführung. Diese sei Ende 2018 auf die Niedergörsdorfer Kameraden zugekommen, um von den positiven Beispielen bereits bestehender Vereinbarungen mit anderen Städten, Ämtern und Gemeinden zu berichten.
Bisherige Erfahrungen sprechen dafür
Die Niedergörsdorfer Kameraden zeigten sich interessiert, denn auch für sie hat die Nachbarschaftshilfe Vorteile. Zudem habe bereits die Zusammenarbeit mit den Kameraden der Stadt Jüterbog sowie des Amtes Dahme gezeigt, dass die gegenseitige Unterstützung im Ernstfall unverzichtbar sei. Zu der nun geplanten Zusammenarbeit über die Landesgrenze hinaus erklärte Bellin: „Wir haben schon in der Gemeindewehrführung darüber gesprochen und finden, es ist eine gute Sache.“ Er bat die Mitglieder des Bauausschusses deshalb darum, ihre Empfehlung für eine positive Beschlussabstimmung an die Gemeindevertretung weiterzugeben.
Ausrückzeiten im Grenzgebiet verringern
Laut Bellin könne mit Hilfe des Vertrages vor allem der westliche Gemeindeteil, darunter die Ortsteile Wergzahna, Schönefeld, Kurzlipsdorf, Mellnsdorf, Blönsdorf und Eckmannsdorf, im Notfall noch besser abgedeckt werden. Denn in drei der genannten Ortsteile gibt es keine eigene Ortswehr mehr.
Zudem sind lediglich die fünf Schwerpunktwehren in Altes Lager, Oehna, Blönsdorf, Niedergörsdorf und Zellendorf „24 Stunden lang mit einer angemessenen Einsatzkräftezahl besetzt“, so Bellin. Werden die Kameraden also einmal aus Oehna zu einem großen Gebäudebrand oder zu einem schweren Verkehrsunfall nach Wergzahna gerufen, könne es mitunter bis zu 40 Minuten dauern, bis die Einsatzkräfte vor Ort eintreffen. In diesem Fall wären die Nachbarn aus Zahna deutlich schneller.
Begrenzung auf 15 Kilometer Luftlinie
In dem Vertrag sei festgelegt, dass sich die Niedergörsdorfer Kameraden verpflichten, bis zu 15 Kilometer Luftlinie ab der Gemeindegrenze im Stadtgebiet Zahna mit zu unterstützen. Umgekehrt sei es genauso geregelt. Die Einsatzkosten sind bis dorthin abgedeckt.
„Es ist eine rechtlich saubere Lösung und innerhalb der 15 Kilometer auch recht kostenneutral, wenn wir davon ausgehen, dass es nicht Unmengen an Einsätzen betrifft“, fasste Patrick Bellin zusammen. Davon gehe der Gemeindewehrführer aber auch aus. Denn die Hilfe der Nachbarn soll wirklich nur im dringendsten Notfall in Anspruch genommen werden.
Eigener Ausrückbereich hat Priorität
Darüber hinaus fügte Bellin hinzu: „Im Zweifelsfall geht der eigene Ausrückbereich immer vor. Das heißt: Sind wir mit unseren eigenen Kräften so gebunden, dass wir diese Nachbarschaftshilfe gar nicht leisten können, kann uns niemand hinterher einen Strick daraus drehen.“
Auch die Mitglieder des Bauausschusses zeigten sich von dem Vorhaben überzeugt und stimmten einer Empfehlung an die Gemeindevertretung zu. Der Vorsitzende Wolfgang Loof (Bürgergemeinschaft) erklärte abschließend: „Aus meiner Sicht spricht eine ganze Menge dafür.“
Von Isabelle Richter
MAZ