Die Ankündigung der Bundesregierung, die Gas-Pipeline Nord Stream 2 nicht in Betrieb zu nehmen, findet nicht überall ein positives Echo. In Baruth, wo eine Verdichterstation für die Gas-Weiterleitung steht, hält der Bürgermeister russisches Gas weiter für notwendig.
Baruth. Trotz der Eskalation in der Ukraine: Peter Ilk, parteiloser Bürgermeister von Baruth, findet, dass die Gaslieferungen über Nord Stream 2 nach wie vor notwendig sind, wie er der MAZ am Dienstag sagte. Auch wenn der Druck Putins auf die Ukraine nicht seine Billigung findet. Die Bundesregierung hatte zuvor angekündigt, die Inbetriebnahme der Pipeline zu stoppen. Im Baruther Ortsteil Radeland befinden sich Verdichterstationen für die Verteiler-Pipelines sowohl von Nord Stream 1 wie Nord Stream 2.
"Wir müssen die Entscheidungen, die im Bund getroffen werden, erst einmal hinnehmen. Auch wenn wir die Entscheidungen hier vor Ort nicht so ganz verstehen können." Bürgermeister Peter Ilk hatte sich schon 2019 im Europawahlkampf über die damalige Ankündigung des EVP-Spitzenkandidaten Manfred Weber dergestalt geäußert, dass er einen Baustopp an Nordstream 2 für "völlig unverständlich" hält. Nach dem nun drohenden Aus für die Gasfernleitung aus Russland hält Ilk die Gaslieferungen aus Russland für nach wie vor nötig.