Zossen: Holocaust-Gedenken auf dem Marktplatz
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Holocaust-Gedenken in Zossen.
© Quelle: Stadt Zossen
Zossen. Zum Gedenken an die Opfer von Pogromen fanden sich am Holocaust-Gedenktag, dem 27. Januar, etwa 35 Zossener auf dem Marktplatz an den Stolpersteinen der Familie Falk ein. Das teilt die Zossener Pressesprecherin Grit Mindak mit. Bürgermeisterin Wiebke Sahin-Schwarzweller (FDP) habe die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung begrüßt, danach ergriff Pfarrer Christian Guth das Wort.
Zossens Pfarrer Christian Gut liest Gedicht vor
Der Pfarrer las ein Gedicht aus dem Vorwort zu Elie Wiesels autobiografischem Werk „Die Nacht“, so Mindak. Darin heißt es unter anderem: „Niemals werde ich diese Nacht vergessen, die erste Nacht im Lager, die aus meinem Leben einen siebenmal verriegelte lange Nacht gemacht hat. Nie werde ich den Rauch vergessen. Nie werde ich die kleinen Gesichter der Kinder vergessen, deren Körper vor meinen Augen als Spiralen zum blauen Himmel aufsteigen ... Nie werde ich das vergessen, und wenn ich dazu verurteilt wäre, so lange wie Gott zu leben. Nie.“
Gedenkende legen Steine an Zossener Stolpersteinen nieder
Nach einem alten Brauch legten viele der Gedenkenden dann Steine auf einen Stolperstein. Dieser Brauch, so berichtete Sahin-Schwarzweller, stamme aus der Zeit, als Juden durch die Wüste zogen. Dort habe es keine Blumen und auch keine schönen Grabsteine gegeben. Starb jemand, brachten die Angehörigen zur Bestattung kleine Steine mit und schichteten sie auf das Grab. So haben Besucher das Grab später finden können.
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Nun seien Stolpersteine zwar keine Grabstätten, wohl aber öffentliche Orte der Erinnerung an die Toten, berichtete die Bürgermeisterin. Und es sei wichtig, sich an den Holocaust zu erinnern und ebenso künftige Generationen zur Wachsamkeit zu ermahnen. Denn eine freiheitliche, offene Gesellschaft sei leider nicht selbstverständlich. Die Bürgermeisterin sagte dazu: „Wo Hass um sich greift, ist niemand sicher.“
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Bevor sich einige Teilnehmer der Gedenkveranstaltung zu den Stolpersteinen in der Berliner Straße 11 und Stubenrauchstraße 4 begaben, um dort ebenfalls Blumen und Steine niederzulegen, verabschiedete die Bürgermeisterin einige Menschen mit der Bitte: „Lassen Sie uns gemeinsam alles tun, damit kein Mensch jemals wieder vor Antisemitismus und Rassismus Angst haben muss – nicht in Zossen, nicht in Deutschland!“