Für Radfahrer ist die Stadt Zossen einer der gefährlichsten Orte im Kreis. Das soll sich ändern – doch dafür gibt es erhebliche Hürden.
Zossen.Die Stadt Zossen hat vieles und ist inzwischen auch Modellstadt Zukunft, doch eines hat sie fast gar nicht: Radwege. Weder innerstädtisch gibt es separate Wege für Fahrräder noch an hochfrequentierten Bundes- und Landesstraßen. Das soll sich endlich ändern, deshalb wollte der städtische Ausschuss Kultur, Tourismus, Umwelt und Energie (KTUE) gleich drei Aspekte dieses Themas differenziert diskutieren. Doch es gab nicht viel zu diskutieren: Die Verwaltung erklärte lediglich, es werde an einem Radwege-Konzept gearbeitet.
KTUE-Vorsitzender Detlef Klucke (Plan B) war "ein bisschen platt", wie er sagte, schließlich gebe es den Stadtverordneten-Beschluss seit 2018. Angesichts gegenwärtiger Klima- und Mobilitätsdispute fragte er: "Wann wollen wir endlich aus dem Tiefschlaf erwachen?" Ganz schnell trugen die Ausschuss-Mitglieder zusammen: Das fast einzige Stück Radweg in Zossen gibt es unter der Eisenbahnbrücke Nottekanal. Ansonsten leben Radfahrer in der Stadt kreuzgefährlich, vor allem innerstädtisch auf dem gemeinsamen Stück der Bundesstraßen B 96 und 246. Begegnen sich dort schwere Laster, wird es für Radler lebensbedrohlich. Außerdem: Nach Kluckes Worten müssen Mellenseer Schulkinder direkt auf der L 79 fahren.