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Extrem-Spaß beim Hindernislauf: Das war die XLETIX-Challenge in Kallinchen

“Dragon´s Ditch“ gleich nach dem Start – wer superfit war, konnte den noch überspringen

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Kallinchen. Pfingsten stand Kallinchen wieder Kopf. Zum zehnten Mal fand im weitläufigen Offroad-Park Berlin-Brandenburg die „XLETIX Challenge“ statt. Das ist ein in Deutschland, Österreich und der Schweiz veranstalteter Extrem-Hindernislauf, bei dem die Teilnehmer als Team eine anspruchsvolle Laufstrecke mit Höhenunterschieden und bis zu 35 Hindernissen bewältigen. Die Hindernisse fordern Kraft, Ausdauer, Mut und Teamgeist. Das schlagkräftige Motto lautet „Ein Team, ein Ziel“ und wird schon am Start ausgegeben. Jeder Teilnehmer wird garantiert verschwitzt, dreckig, aber glücklich, verspricht der Veranstalter, die XLETIX GmbH Berlin. Und: Wer sich traut, würde mit einem unvergesslichen Erlebnis belohnt.

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Das fing für einige der 13.000 Teilnehmer plus 2000 Zuschauer schon bei der Anreise an. Eine halbe Stunde „Fahr“-Zeit vom Friedhof Kallinchen zum nahen Parkplatz? Das erlebten nicht nur Milena (24) und Benjamin (28), die schon eine Anfahrt aus Kemnitz hinter sich hatten. „Mit der Stadt Zossen und dem Ortsteil Kallinchen wurde ein Parkkonzept entwickelt, das funktioniert, Ausnahmen gibt es aber temporär“, so Niklas Muder von der Presseabteilung des Veranstalters.

Junge Polizistin: „Ich bin fit, aber mal sehen, wie das mit den Hindernissen klappt“

Milena und Benjamin kamen zu ihrem Start zu spät. Zum Glück war auch dieser Fall eingeplant und sie nahmen einem späteren Lauf. Beide waren erstmals dabei und sehr gespannt. Die junge Polizistin hatte sich im Netz Videos angeschaut, wie einzelne Hindernisse funktionieren, man hatte sich für die kürzeste Strecke, den 6-Kilometer-Fun-Lauf entschieden. „Ich bin fit, aber mal sehen, wie das mit den Hindernissen klappt“, meinte die junge Frau. 15 verschiedene solcher Hindernisse warteten auf ihrer Strecke.

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Der Parcours im Kallinchener Wald besteht aus drei Strecken von sechs bis acht Kilometern, die aufeinander aufbauen. Jeder Abschnitt ist anders gestaltet, das Laufen im Sand extrem fordernd. Weil die Hindernisse, viele zwar mit einem Augenzwinkern anzusehen, jedoch schwierig sind, ist die Hilfe im Team ein Muss. So waren die kleinsten Teams, wie bei Milena und Benjamin, zu zweit. Ein Alter von mindestens 16 Jahren war zur Anmeldung nötig, am Sonntag war der älteste Starter 76.

XLETIX Kallinchen: Nur das Ankommen zählt

In Kallinchen ging es, wie bei jeder dieser Challenges, nicht um Zeiten und Punkte, es gibt keine Urkunden und Siegerehrungen. Nur Ankommen zählt. Sich beim Überwinden von „Wild Water“, „Team Twister“, oder „ Double Trouble“ bis zur letzten Kraft zu verausgaben, am „Muddy Maniac“ - dem „Modderbecken“ – im Schlamm unterzutauchen oder sich darauf verlassen zu müssen, dass einen die anderen Sportfreunde das letzte Stück über ein Hindernis hieven, ist eine besondere Erfahrung. Nicht jeder muss jedes Hindernis überwinden, aber sein eigenes Vermögen, seine Kraft selbst einschätzen.

Beim „Team Twister“ hilft man sich über glitschige, bewegliche Rollen ins dreckige Wasser

Beim „Team Twister“ hilft man sich über glitschige, bewegliche Rollen ins dreckige Wasser

Wie eine Seniorin am „Super Swing“, die mehrfach versuchte, sich an die hohe Schaukel zu hängen, um daran ein Wasserbecken zu überwinden. Sie ließ es und machte stattdessen die empfohlene Liegestütz artige Ersatzübung. Manche Teilnehmer in Kallinchen absolvierten ihren Lauf mehrmals, manche alle drei der Serie.

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Übrigens wird morgens vor dem ersten Lauf ein „professioneller“ gestartet, bei dem es um Einzelleistungen und Zeiten geht. So können die Hindernisse aus Metall und Holz, die eigens ins Gelände gefahren, auf- und wieder abgebaut werden, bestmöglich genutzt werden. Mancher mag angesichts der in Mitleidenschaft gezogenen Heide- und Waldflächen einen Schreck bekommen haben. „Wir sorgen dafür, dass alles wieder in Ordnung gebracht wird, hinterlassen keinen Abfall oder Naturschäden“, erklärte Niklas Muder, warum sie jedes Jahr wieder hierher kommen dürften.

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Mithilfe von Sponsoren wurden die Teilnehmer mit ausreichend Flüssigkeit und Energieriegeln auf der Strecke und danach versorgt. Auch ans Warmmachen, Rettungsdienste, Sportfotografen, Verpflegung und Werbung weiterer Partner hatte der Veranstalter gedacht. Im Ziel empfing die Kölnerin Julia Ilgner mit Mikrofon zwei Tage pausenlos die glücklichen Ankömmlinge so, als wären jeder der Sieger: „Herzlichen Glückwunsch, Ihr habt es geschafft – Ihr seid toll“, rief sie den meist restlos Erschöpften zu. Sie ließ sich von Schlamm bedeckten Läufern drücken, mancher wurde ins Ziel getragen, wie bei einem Berliner Team.

Von dort kamen die meisten Starter, aber auch aus allen anderen Bundesländern, aus Polen oder Litauen. Xenia (24) und Madita (48) hatten aus Zossen eine kurze Anreise. Erstmals dabei waren sie total erschöpft, doch zufrieden. „An manchen Hindernissen haben uns Sportfreunde aus anderen Teams geholfen, das hätten wir nie geschafft!“, so Xenia, die einen Start im kommenden Jahr für sehr wahrscheinlich hält.

MAZ

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