Brandenburger Reaktionen auf Asyl-Kompromiss ++ AfD und SPD gleichauf ++ Blaues Schaf zurückgekehrt
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© Quelle: Julius Frick
Liebe Leserinnen und Leser,
der Wind in der Europäischen Union weht rauer: Die Innenminister der EU haben sich gestern Abend auf eine drastische Verschärfung des Asylrechts geeinigt, der Umgang mit Migranten ohne Bleibeperspektive soll deutlich härter werden. So sollen ankommende Menschen aus als sicher geltenden Ländern künftig nach dem Grenzübertritt unter haftähnlichen Bedingungen in streng kontrollierte Aufnahmeeinrichtungen kommen. Dort würde dann im Normalfall innerhalb von zwölf Wochen geprüft werden, ob der Antragsteller Chancen auf Asyl hat. Wenn nicht, soll er umgehend zurückgeschickt werden.
Endgültig beschlossen ist das neue Asylrecht noch nicht, es fehlt noch der Beschluss des Europäischen Parlamentes, auch die Mitgliedsstaaten müssen noch untereinander verhandeln. Doch darüber diskutiert wird europaweit - auch in Brandenburg. Innenminister Michael Stübgen (CDU) etwa rechnet nicht damit, dass dieser Asyl-Kompromiss schnell eine Wirkung in der Mark entfalten würde. Eine kurzfristige Entlastung sei nicht zu erwarten. Er forderte erneut die Hilfe der Bundespolizei, um Brandenburgs Ostgrenze zu kontrollieren. Einige Brandenburger Landräte schauen optimistischer auf die Rechtsverschärfung, auf der Zinne hingegen ist die Grüne Jugend. Mein Kollege Ulrich Wangemann hat die Details.
Ins Wochenende entlassen möchte ich Sie jedoch mit einer Kriminalgeschichte mit (teilweisem) Happy End: In Potsdams Innenstadt zieren drei große blaue Plastikschafe den Balkon eines Ärztehauses. Wer daran vorbeigeht, dem fällt der ungewöhnliche Balkonschmuck schnell auf. Doch in dieser Woche waren die drei Tiere ausgebüxt - oder eher: geklaut! Schon gestern berichteten wir über die große Lücke, die die fehlenden Schafe auf dem Potsdamer Balkon hinterlassen und über die Trauer von Klinik-Inhaber Peter Brinkbäumer über den Verlust.
Heute können wir gute Nachrichten vermelden. „Claudia“, eines der drei blauen Plastikschafe, ist wieder da. Ein 16 Jahre alter Schüler hatte sich heute Morgen gemeldet und das von ihm gestohlene Schaf zurückgebracht. Leicht alkoholisiert und übermütig stibitzte er das Tier nachts und brachte das Diebesgut mit dem Bus nach Hause. Nach dem Bericht in der MAZ plagte ihn jedoch das schlechte Gewissen (und seine Mutter fand das Plastikschaf in seinem Zimmer und stellte ihn zur Rede) - und der Bursche trug „Claudia“ wieder zu ihrem Heimathaus zurück. Aber Strafe muss sein: Der Täter darf einen Tag in den Sommerferien seine Putzfähigkeiten unter Beweis stellen und in den Praxen mal so richtig durchfeudeln.
Die anderen Schafe „Bodo“ und „Andreas“ werden hingegen weiterhin vermisst. Appell an die Diebe: Nehmt euch ein Beispiel an dem 16-Jährigen und bringt doch bitte die beiden wieder zurück. Und nette Gesellschaft beim Putzen hättet ihr auch.
Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende! Das nächste MAZ-Update finden Sie am Montag in Ihrem E-Mail-Postfach.
Herzliche Grüße
Robin Williamson
Chef vom Dienst (Digital)
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