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Newsletter „Havelpost“

Jetzt wird‘s heiß ++ Da blüht uns was ++ Bangen um die Kinder

Liebe Leserinnen und Leser,

schön, dass Sie unsere Mail geöffnet haben und wir Sie ein wenig durch den Tag begleiten dürfen. Die Havelpost steckt wieder einmal voller Namen, Nachrichten und Tipps aus Brandenburg an der Havel und Umgebung.

Und heißer Tage. Kaum ist es Juni, schießen die Temperaturen in die Höhe. Zack, Sommer. Das habe ich mit einem Eis in der Hand leidvoll erfahren dürfen. Es taute schneller, als ich lecken konnte. Der süße Fleck auf dem Gehweg zu meinen Füßen zeugte davon.

Mehr als ein Fleck wird wohl auch nicht von der kruden Idee der örtlichen Christdemokraten bleiben. Allen Ernstes bieten Dietlind Tiemann und ihre Getreuen den Altstädtern als Alternative zum Bürgerhaus in der Bäckerstraße verschiedene Orte an - zum Beispiel einen Teil des Frey-Hauses. Zumindest werfen sie den Vorschlag in die öffentliche Diskussion - ohne vorher mit den Altstädtern oder dem Museum zu sprechen. Wenn man dieses heiße Thema so angeht, tun sich ganz andere Möglichkeiten auf: Salsa im Rolandsaal, das Bierfest im Hof der Stadtverwaltung, Kleinkunst im Foyer vor dem OB-Büro.

Verdammt, läuft das Eis schnell. Als Ich-will-Eis-in-der-Waffel-Fetischist mag ich Becher nicht. Becher kann man nämlich nicht verspeisen. Zumindest ist mir noch keine Eisdiele begegnet, die verzehrbare Becher anbietet, sieht man mal von den eishaltenden Muscheln ab, die ein lokaler Hersteller von Softeis nach altem Rezept im Sortiment hat.

Nach altem Rezept entstehen in Emstal besondere Brote. Die weithin gerühmten Kugelbrote sind mehr als eine Mischbrot-Variante. Sie garen und bräunen mitten im Ort in Lehmbacköfen - was dem Geschmack das wunderbare Aroma verleiht. Die Leute kommen von weither, wenn die Emstaler zum Backfest einladen. Seit 40 Jahren verwöhnen sie die Menschheit mit dieser Köstlichkeit.

Das Gegenteil von Verwöhnen erleben betroffene Frauen weiterhin in Sachen Brustkrebs-Vorsorge. Das Universitätsklinikum Brandenburg darf keine Mammografien anbieten - weil das Job von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten ist. Wenn es aber nun in und um Brandenburg an der Havel keine niedergelassene Praxis gibt, die genau diese Untersuchung anbietet? Dann ändert das nichts an der Einstellung: Der nicht öffentlich tagende sogenannte Berufungsausschuss bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) hat im vergangenen November nach einigem Hin und Her entschieden, dass das Klinikum keine ambulanten Mammografien mehr anbieten darf. Nun klagt das Klinikum.

Ein Reiher hat sich am Mühlendamm einen guten Platz gesucht, um Ausschau nach Futter zu halten.

Ein Reiher hat sich am Mühlendamm einen guten Platz gesucht, um Ausschau nach Futter zu halten.

Mein Eis tropf weiter. Ich lecke wie ein Weltmeister, die Zunge fühlt sich taub an. Damit ich dieses Massaker möglichst wenig Mitmenschen zumuten muss (sieht total bescheuert aus), habe ich mir eine eher verborgene Ecke gesucht, wo ich ungestört gegen die Zeit Eis verzehre.

So ungestört möchte die städtische Bauverwaltung wohl auch ihre Baustellen planen, umsetzen und ins Ziel bringen. Es gibt zwar eine Ankündigung mit Zeitschiene und Kostenplan. Aber - erstens - kommt es anders, und - zweitens - als man denkt. Denkste Pustekuchen, jetzt kommen externe Fachleute um den Planer Jürgen Peters daher und machen mit einem Baustellen-Atlas das ganze Tohuwabohu und Nicht-aufeinander-Abgestimme sichtbar.

Da bleibe ich doch lieber in meiner Ecke. Ja, es wird dreckig und klebrig. Und ja, ich bin gewappnet und kann mich, sobald der letzte Waffelkrümel verputzt ist, mit Wasser aus der Trinkflasche und Zellstoff-Taschentüchern dekontaminieren. Und nein, ein Genuss ist das nicht. Das Eis befriedigt leider nur das Bedürfnis, nach einem herzhaften Mittagsmahl etwas Süßes einverleiben zu wollen.

Das ist ein schnöder biologischer Prozess, aber das ist Durst ja auch. Was auch immer ihr da draußen heute, morgen und sonstewann unternehmt: Habt immer Wasser und Taschentücher dabei. Und kauft keine Erdbeeren, für die in Spanien illegal Wasser aus Naturschutzgebieten abgezapft wird.

Ein schönes Wochenende wünscht

Ihnen/Euch Heiko Hesse

Haben Sie Fragen, Wünsche, Anregungen zu unserer Havelpost? Oder ein Thema, um das wir uns kümmern sollen? Schreiben Sie mir unter heiko.hesse@maz-online.de.

 

Leute, Leute

Brandenburgs Bildungsministerin Britta ernst (SPD) in Ziesar.

Britta Ernst (SPD) vor fünf Jahren in Ziesar.

Zwar ist Britta Ernst nicht mehr Brandenburgs Bildungsministerin, weil sie ihren Job mehr oder weniger freiwillig aufgab, doch ihr Name tourt weiter mit dem Musikverein Ziesar durch die Lande. Vor fünf Jahren übergab sie einen neuen Vereinsbus an das Blasorchester, der mit 10.000 Euro Lotto-Mitteln gefördert wurde. Aus Dankbarkeit tauften die Musiker ihr Gefährt auf den Namen Britta. Auf der Motorhaube befindet sich der Vorname in zuvor genehmigter Originalhandschrift der Ex-Ministerin. „Daran ändern wir jetzt auch nichts mehr“, so der Ehrenvorsitzende Manfred Geserick, der mit dem Blasorchester am Sonntag, 4. Juni 2023, das 65-jährige Bestehen des Ensembles mit einem Jubiläumskonzert auf der Burg feiert.

Bürgermeister Michael Müller (parteilos) ist zuständig für Bauen und Verkehr in Brandenburg an der Havel.

Bürgermeister Michael Müller (parteilos) ist zuständig für Bauen und Verkehr in Brandenburg an der Havel.

Überall in der Verwaltung soll verschlankt und neu strukturiert werden. Augenscheinlich gilt das nicht für Bürgermeister Michael Müller (parteilos). Er ist jüngst krachend mit einer Personalanforderung für einen persönlichen Assistenten gescheitert. Die Stelle sollte sogar mit einer E 15 dotiert sein, der ziemlich höchsten für einen Angestellten. Er hatte in das Stellenprofil aber so viele Anforderungen an einen potenziellen Bewerber formuliert, dass Spötter nun unkten, damit hätte er sich selber abgeschafft, wenn der Ersatzmann alles kann. Wäre am Ende auch billiger: Müller bekommt eine viel höhere B-3-Besoldung.

Darius Finck ist der neue wissenschaftliche Volontär der Gedenkstätten in Brandenburg.

Darius Finck ist der neue wissenschaftliche Volontär der Gedenkstätten in Brandenburg.

Bei den Gedenkstätten in Brandenburg an der Havel gibt es ein neues Gesicht: Darius Finck ist der neue wissenschaftliche Volontär der Einrichtung. Er ist in Berlin geboren und aufgewachsen, hat dort im Master Museumsmanagement und -kommunikation an der Hochschule für Technik und Wirtschaft studiert. „Durch mein Studium und meine Arbeit für das Jüdisch-Historische Museum in Amsterdam und der Gedenkstätte Sachsenhausen habe ich viele Einflüsse und Erfahrungen mitnehmen können“, postete er auf Facebook. Besonders freue es sich darauf, die pädagogischen Angebote der Gedenkstätten mitzugestalten und auszubauen.

 

Das ist diese Woche wichtig

Hans-Peter Zahn und sein Blumenhandel expandieren: In der August-Bebel-Straße entsteht ein Gartencenter mit dem Namen „Stadtgärtnerei".

Hans-Peter Zahn und sein Blumenhandel expandieren: In der August-Bebel-Straße entsteht ein Gartencenter mit dem Namen „Stadtgärtnerei".

Neues Leben auf der alten Brache: Wenn hier von aufblühen die Rede ist, dann im tatsächlichen Sinne. Die Brandenburger Blumenhandlung Zahn will an der August-Bebel-Straße ein richtig großes Gartencenter errichten. „Stadtgärtnerei“ soll das Geschäft heißen.

Turmgrill 38: Neuer Imbiss am Steintorturm

Nach Tina Faßhauers Bowls im Ladenlokal am Steintorturm wird es nun wieder klassisch: In seinem eben eröffneten Imbiss bietet Ronny Zarth Frühstück und Fleisch-Klassiker vom Grill an.

Whistleblowerin informiert Heimaufsicht über Gewalt - Kündigung

Eine Pflegedienstleiterin will die unzumutbaren Zustände in einem Pflegeheim nicht länger mittragen und informiert die Heimaufsicht. Ihr Arbeitgeber kündigt der Whistleblowerin fristlos. Nun muss das Arbeitsgericht entscheiden.

Special Olympics: Baerbock trifft Brandenburger Sportler

Außenministerin Annalena Baerbock traf an der Regattastrecke Brandenburger Sportlerinnen und Sportler, die in den nächsten Tagen an den weltweiten Special Olympics teilnehmen. Die Athleten haben große Ziele.

Planebrücke wird frühestens 2025 neu gebaut

Die Planebrücke in Brandenburg an der Havel ist eine fragile Nahtstelle an einer wichtigen Verkehrsachse. Auf einen Neubau muss die Stadt allerdings noch warten.

 

Das ist im Umland los

In der Damsdorfer Hauptstraße fehlt ein Fußgängerüberweg. Doch die Kreisverwaltung bleibt bei ihrer Versagung. Angeblich sind vor der Schule zu wenige Autos unterwegs.

In der Damsdorfer Hauptstraße fehlt ein Fußgängerüberweg. Doch die Kreisverwaltung bleibt bei ihrer Versagung. Angeblich sind vor der Schule zu wenige Autos unterwegs.

Fehlender Schutzweg vor der Damsdorfer Schule: Angeblich fahren zu wenige Autos auf der Damsdorfer Hauptstraße. Deshalb gibt es vor der Grundschule keinen Fußgängerüberweg. Doch ist das so? Die Gemeinde Kloster Lehnin sieht Handlungsbedarf.

Tagespflege in Potsdam-Mittelmark: Kein Interesse an Fördermitteln

Zur Schaffung von Kurzzeit- und Tagespflegeplätzen steht in Potsdam-Mittelmark ein Förderbudget von rund 320.000 Euro bereit. Doch das Geld bleibt seit Jahren liegen.

Jeserig erlebt neues Seifenkistenrennen

Erst war es nur eine Idee am Biertisch. Am Samstag, 3. Juni 2023, gibt es schon die zweite Auflage des Jeseriger Seifenkistenrennens. Mit Spannung werden neue und bekannte Eigenbauten erwartet.

Kitagebühren in Groß Kreutz (Havel): Anhebung fällt geringer aus

In Groß Kreutz (Havel) tritt im August die zweite Stufe der Anhebung der Elternbeiträge in Kraft. Über die Höhe wurde lange diskutiert. Jetzt konnten sich die Elternvertreter der Kita-AG durchsetzen.

 

Wohin am Wochenende

Schauspieler und Theaterleiter Hank Teufer mit seinem Hund Atman.

Schauspieler und Theaterleiter Hank Teufer mit seinem Hund Atman.

Die Liebe bleibt. Wenn am 3. Juni im Brandenburger Paulikloster das neue Stück „Himmlische Hunde“ des Event-Theaters Premiere feiert, dann geht es nicht um Liebe wie bei Romeo und Julia, sondern um Tierliebe.

Mittagsmusiken in St. Katharinen voller Klassik und moderner Stücke

Auf Ostdeutschlands größter Orgel spielen drei Organisten seit dieser Woche täglich kleine Konzerte. Bach, Elton John und Ennio Morricone stehen in Brandenburg an der Havel auf der Playlist.

 

Bilderrätsel

Wo in Brandenburg an der Havel ist das?

Wo in Brandenburg an der Havel ist das?

In jeder neuen Havelpost steckt ein MAZ-Bilderrätsel. Hier werden Aufnahmen von Gebäuden und Orten der Stadt gezeigt. Und Sie, liebe Leserinnen und Leser, raten (oder wissen?), worum es sich handelt.

Wo in oder um Brandenburg an der Havel herum ist dieses Foto aufgenommen worden? Wer es weiß, schreibt eine Mail an brandenburg-stadt@maz-online.de - bis Montag, 5, Juni 2023, 12 Uhr. Alle korrekten Antworten kommen in einen Lostopf, aus dem wird der Gewinner gezogen. Diesen vermelden wir im nächsten Newsletter, der am 9. Juni in Ihr Postfach flattert. Der Preis ist eine historische Ansichtskarte aus Brandenburg an der Havel und Umgebung. Viel Erfolg!

In der vergangenen Ausgabe suchten wir die Brielower Landstraße. Gewonnen hat Katy Schmidt aus Brandenburg an der Havel. Herzlichen Glückwunsch!

 

Stephan Bodens Woche

Angesicht dieser Leistung von ChatGPT kann sich Stephan Boden nur an den Kopf fassen.

Angesicht dieser Leistung von ChatGPT kann sich Stephan Boden nur an den Kopf fassen.

Kann ChatGPT auch Kolumnen für die MAZ in Brandenburg an der Havel schreiben? Stephan Boden hat es probiert und wenigstens eine Überraschung erlebt. Aber lesen Sie selbst.

 

Blick in die Heimatgeschichte

Annekathrin Hill und Pittiplatsch haben eine besondere Verbindung.

Annekathrin Hill und Pittiplatsch haben eine besondere Verbindung.

100 Jahre Stadtmuseum Brandenburg an der Havel: DDR-TV-Kobold Pittiplatsch gehört zur Sonderausstellung, die seit dem 1. Juni läuft und als eine wahre Wunderkammer daher kommt. Dieser Pitti ist ein archäologisches Fundstück - gerettet aus einer Müllgrube auf der Eigenen Scholle.

Blick in den Frisörsalon am Neustädtischen Markt in Brandenburg an der Havel in den 1970er-Jahren.

Blick in den Frisörsalon am Neustädtischen Markt in Brandenburg an der Havel in den 1970er-Jahren.

Das waren noch Frisuren: Mit viel heißer Luft, reichlich Haarspray und unglaublich viel Fingergefühl entstanden in den 1970er-Jahren solche Kunstwerke auf weiblichen Köpfen. Hier schauen wir in den Salon am Neustädtischen Markt, der in dem Wohn- und Geschäftshaus saß, das für die Sankt-Annen-Galerie gewichen (sogenannte Astler-Scheibe). Das Foto, in dieser Woche von Ost Cola bei Facebook gepostet, stammt aus der Sammlung von Tilo Meier. Der sehr geschichtsinteressierte Brandenburger ist kürzlich viel zu jung gestorben.

 

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