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Mindestens 62 Tote und 150 Verletzte bei Zugunglück in Pakistan

Truppen der pakistanischen Armee und Rettungskräfte sind am Ort der Zugkollision im Einsatz.

Truppen der pakistanischen Armee und Rettungskräfte sind am Ort der Zugkollision im Einsatz.

Islamabad. Nach dem Zugunglück im Süden Pakistans ist die Zahl der Toten auf mindestens 62 gestiegen. Mindestens 150 Menschen seien verletzt worden, sagte ein lokaler Behördenvertreter am Dienstag. Bis zu 20 Personen waren in den Trümmern eingeschlossen gewesen, erklärte der Polizeichef des Bezirks Ghotki in der Provinz Sindh im Süden des Landes, Umar Tufail. Später traf schweres Gerät ein, mit dem die Waggons geöffnet werden konnten. Premierminister Imran Khan sagte den Hinterbliebenen Hilfe zu.

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Nach Behördenangaben war ein Schnellzug am frühen Morgen entgleist und wurde kurz darauf von einem zweiten Zug gerammt. Die Ursachen dafür waren unklar. „Derzeit besteht die Herausforderung für uns darin, schnell die Menschen zu retten, die noch in den Trümmern gefangen sind“, sagte Tufail. Nach Bahnangaben waren etwa 1100 Menschen in den Zügen unterwegs. Örtlichen Medienberichten zufolge waren manche der Fahrgäste auf dem Weg zu einer Hochzeit.

Retter und Anwohner holten Verletzte und Leichen aus den Wagen. Das Militär schickte Soldaten, Ärzte und Krankenwagen, die bei der Rettung helfen sollten. Einige Verletzte wurden mit Hubschraubern in Krankenhäuser geflogen. Mehr als 15 Stunden nach dem Unglück wurden Wrackteile auf der Suche nach möglichen weiteren Eingeschlossenen vorsichtig beiseite geräumt. Die Bergungsarbeiten sollten, falls nötig, in der Nacht zum Dienstag bei Flutlicht fortgesetzt werden, sagte der Beamte Abdullah.

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Der Lokführer des zweiten Zuges, Aijaz Ahmed, sagte dem Fernsehsender Geo News, er habe so scharf wie möglich gebremst, als er den entgleisten Zug vor sich gesehen habe. Er habe den Unfall aber nicht verhindern können.

Veraltete Gleise in Pakistan

Eisenbahnminister Azam Swati sagte der Nachrichtenagentur AP, Ingenieure und andere Experten versuchten, die Unglücksursache zu klären. Auch Sabotage werde nicht ausgeschlossen.

Ein Passagier des entgleisten Zuges sagte der AP, vor der Abfahrt in Karachi hätten er und sein Bruder gesehen, dass Mechaniker an einem der Waggons gearbeitet hätten. Auf besorgte Nachfragen habe man ihnen jedoch versichert, dass alles in Ordnung sei. Bahnchef Habibur Rehman Gilani sagte Geo News, die Gleise am Unglücksort seien alt und hätten ersetzt werden sollen.

Zugunglücke kommen in Pakistan immer wieder vor, weil die Behörden sich nur wenig um die schlecht gewarteten Signalanlagen und die veralteten Gleise kümmern.

RND/AP

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