Debatten über „Layla“ oder Hendl

Söder: „Diese ganze Verbotsdiskussion nervt“

Dieter Reiter (r, SPD), Oberbürgermeister von München, und Markus Soeder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, nach dem erfolgreichen Fassanstich.

Dieter Reiter (r, SPD), Oberbürgermeister von München, und Markus Soeder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, nach dem erfolgreichen Fassanstich.

München. Für Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist das Oktoberfest ein „Fest von Freude und Freiheit“. „Es soll jeder anziehen, was er will, es soll jeder essen, was er will“, sagte er kurz nach dem Wiesn-Anstich am Samstag. „Wer Veganes will, der kann Radi essen rauf und runter, wird glücklich sein. Ich werde ein Hendl essen.“

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Er sei außerdem dafür, „dass es keine Verbote von Liedern gibt“. Zuvor war wochenlang diskutiert worden, ob der Schlager „Layla“, um den es eine Sexismus-Debatte gab, auf der Wiesn gespielt werden soll oder nicht. „Jeder soll singen können, was er will“, sagte Söder, der sich mehrfach ähnlich äußerte am Anstichstag - und dafür im Festzelt nach anfangs deutlichen Buhrufen laut bejubelt wurde.

„Wir haben so schwere Zeiten hinter und, ich befürchte, noch so schwere vor uns. Umso wichtiger ist es dann, Kraft zu tanken“, sagte der CSU-Chef. Das gehöre einfach dazu. „Wir können uns ja nicht aussuchen, in welcher Zeit wir feiern.“

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„Die Wiesn ist alles, nur nicht spießig“

Tierschutzaktivisten, die zuvor versucht hatten, den Einzug der Wiesn-Wirte auf das Festgelände zu stören, warf er Spielverderberei vor: „Es gibt immer jemanden, der den Spaß verderben will“, sagte Söder und betonte: „Diese ganze Verbotsdiskussion, die nervt. Wokeness mag interessant sein, aber wenn sie übertrieben ist, dann ist sie spießig, und die Wiesn ist alles, nur nicht spießig.“

Leitfaden für das erste Oktoberfest seit 2019

Wieso heißt es Ozapft is - und wie kommt man, ganz praktisch, aufs Oktoberfestgelände?

Die erste „Bierleiche“ ist auf dem Oktoberfest rund zwei Stunden nach dem Anstich versorgt worden. Um 14.07 Uhr sei eine „volltrunkene“ junge Frau aufgenommen worden, sagte der Sprecher der Sanitätsstation Aicher Ambulanz, Thomas Strobl, am Samstag. 24 Minuten später sei ein junger Mann Mitte 20 versorgt worden. In anderen Jahren wurden schon Stunden vor dem Anstich die ersten Alkoholopfer vermeldet.

Ansonsten kam in der Ambulanz auch schon das CT-Gerät zum Einsatz, das es dieses Jahr zum ersten Mal zur Entlastung der Krankenhäuser auf dem Festgelände gibt: Ein Franzose sei nicht-betrunken vor einem Bierzelt gestürzt und habe sich am Kopf verletzt, so Strobl.

Auf einer Party halten sich introvertierte Menschen eher im Hintergrund – oder sich gleich ganz von ihr fern.

Wie übersteht man als introvertierte Person eine Party?

Die Bässe wummern, das Licht flackert grell und alle reden durcheinander. Partys sind oft kein Highlight für Menschen, die sich als introvertiert einordnen. Doch auch sie können dabei Spaß haben – und mit der Zeit vielleicht sogar ein Partylöwe werden.

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Münchens Oberbürgermeister spricht von „guter Entscheidung“

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat derweil die Entscheidung für die Wiesn als „eine gute“ bezeichnet. Er freue sich, „dass wir es gemacht haben“, sagte Reiter, der am Samstag das Oktoberfest mit dem Anzapfen des ersten Fasses Bier eröffnet hatte. „Mich freut einfach, dass die Leute gut drauf sind.“ Das habe sich schon beim Einzug zum Festgelände gezeigt: „So viele Leute trotz des bescheidenen Wetters am Straßenrand. Alle freuen sich drauf – und das freut einen als Oberbürgermeister einfach am meisten.“

Reiter hatte im April nach gründlicher Abwägung aller Gefahren grünes Licht für das Oktoberfest gegeben. Anders als zuletzt brauchte er nicht zwei, sondern drei Schläge zum Anstechen des ersten Fasses - und danach wollte das Bier auch nicht gleich sprudeln. Reiter nahm es gelassen: So sei wenigstens beim nächsten Mal Luft nach oben, sagte er. Weniger Luft hatte er drei Jahre nach der letzten Wiesn 2019 offensichtlich in seiner Lederhose. Er erklärte es so: „Wenn eine Lederhose drei Jahre im Schrank hängt, geht sie fürchterlich ein.“

RND/dpa

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