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„Monster-Sturm-System“

Tornados verwüsten Teile der USA – mindestens 32 Tote

Feuerwehrleute tragen eine Frau aus ihrer Wohnung, nachdem ihr Gebäudekomplex in Arkansas durch einen Tornado beschädigt wurde.

Feuerwehrleute tragen eine Frau aus ihrer Wohnung, nachdem ihr Gebäudekomplex in Arkansas durch einen Tornado beschädigt wurde.

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Washington/Little Rock. Ein monströses Sturmsystem im Süden und Mittleren Westen der USA hat eine ganze Reihe von Tornados ausgelöst, die in mindestens acht Staaten eine Schneise verheerender Verwüstungen zurückließen. Mindestens 32 Menschen wurden getötet, Dutzende verletzt.

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Im Staat Arkansas gab es mindestens fünf Tote, wie Gouverneurin Sarah Huckabee Sanders am Sonntag (Ortszeit) mitteilte. In Delaware wurde eine Leiche in einem übel zugerichteten Haus gefunden, wie die Polizei mitteilte. Aus Tennessee wurde 15 Tote gemeldet. Weitere Sturmtote gab es in Alabama und Mississippi.

USA: Tornados richten erneut schwere Schäden an
31.03.2023, USA, Sherwood: Schäden an Häusern in der E. Kiehl Avenue sind zu sehen, nachdem ein Tornado große Schäden in der Gegend verursacht hat. Foto: Colin Murphey/Arkansas Democrat-Gazette/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

Betroffen sind unter anderem die Bundesstaaten Arkansas, Iowa und Illinois.

Betroffen war auch die Hauptstadt von Arkansas, Little Rock, wo nach Angaben des Bürgermeisters 2100 Wohn- und Geschäftshäuser im Weg eines Tornados lagen. Häuser und Einkaufszentren wurden zerstört, Fahrzeuge umgestürzt und Bäume entwurzelt. Betroffen waren die Staaten Alabama, Arkansas, Illinois, Indiana, Iowa, Mississippi, Ohio und Tennessee. Herauszufinden, um wie viele Tornados es sich am Freitag tatsächlich gehandelt habe, könne Tage dauern, sagte Bill Bunting vom Sturmvorhersagezentrum.

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Am Samstag begannen Einsatzkräfte mit den Aufräumarbeiten. Arbeiter mit Kettensägen entfernten umgestürzte Bäume, Bulldozer schoben Trümmer beiseite.

Theaterdach stürzt während Konzert ein - ein Toter

In Belvidere in Illinois stürzte nach Angaben der Polizei das Dach des Apollo-Theaters während eines Heavy-Metal-Konzerts ein. Gouverneur Robert Pritzker machte sich ein Bild von der Lage. 48 Verletzte würden in Krankenhäusern behandelt, fünf von ihnen gehe es sehr schlecht, sagte er. Die erste Einschätzung sei, dass ein Tornado das Dach einstürzen ließ, teilte die Polizei in der rund 115 Kilometer nordwestlich von Chicago gelegenen Stadt mit. 260 Menschen seien in den Theater gewesen. Polizeichef Shane Woody beschrieb die Lage als „Chaos, absolutes Chaos“.

Das Apollo-Theater in Belvidere.

Das Apollo-Theater in Belvidere.

Im Bezirk McNairy in Tennessee östlich von Memphis kamen sieben Menschen ums Leben. Vor allem Wohnhäuser und Wohngebiete hätten Schäden davongetragen, sagte David Leckner, der Bürgermeister von Adamsville.

Schwere Zerstörungen durch „Monster-Sturm-System“

In Sullivan County in Indiana kamen im Sturm drei Menschen ums Leben, zwölf wurden nach Angaben von Bürgermeister Clint Lamb verletzt. Ein Gebiet südlich der Kreisstadt sei praktisch nicht mehr wiederzuerkennen, sagte er am Samstag. Später bestätigten die Behörden im nahegelegenen Crawford County jenseits der Staatsgrenze in Illinois drei weitere Tote und und acht Verletzte. In Madison County in Alabama wurde nach Angaben des Rettungsdienstes eine Frau getötet, drei weitere Menschen wurden schwer verletzt.

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In der Region um Little Rock, der Hauptstadt von Arkansas, kam mindestens ein Mensch ums Leben und Dutzende wurden von einem der Tornados des „Monster-Sturm-Systems“ verletzt, wie die Behörden berichteten. Nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes hatte der Tornado Windgeschwindigkeiten bis zu 265 Kilometern pro Stunde und zog über eine Strecke von 40 Kilometern.

Ein Haus in Covington wurde durch einen Tornado zerstört.

Ein Haus in Covington wurde durch einen Tornado zerstört.

Auch der Ort Wynne im nordöstlichen Arkansas wurde verwüstet. Vier Menschen kamen ums Leben. Häuser wurden zerstört und Menschen in Trümmern eingeschlossen. Der Sturm deckte auch ein Schulgebäude ab und zerschmetterte die Fenster. Stadtratsmitglied Lisa Powell sagte: „Wynne ist zertrümmert ... Häuser sind zerstört, Bäume auf den Straßen.“ Im Bezirk Pontotoc in Mississippi bestätigten die Behörden ein Todesopfer und vier Verletzte.

Hunderttausende ohne Strom

Bestätigte Tornados wurden aus Iowa gemeldet, in Oklahoma fachte Wind Grasbrände an. Das Sturmsystem traf ein Gebiet im Süden und Mittleren Westen der USA, in dem 85 Millionen Menschen wohnen. Das zerstörerische Wetter ereignete sich, als Präsident Joe Biden ein von einem tödlichen Tornado vor einer Woche in Mississippi zerstörtes Gebiet besuchte und dort Wiederaufbauhilfe versprach.

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In der Nacht zum Samstag brachen Tornados über Covington in Tennessee und Tripton County nördlich von Memphis herein und richteten schwere Schäden an, wie Behörden meldeten. Die Straßen seien nicht passierbar. Mehr als 530.000 Haushalte und Betriebe in den betroffenen Gebieten waren am Samstagmittag ohne Strom, wie die Beobachtungsstelle poweroutage.us berichtete, davon mehr als 200.000 in Ohio.

Die republikanische Gouverneurin Sarah Huckabee Sanders aktivierte 100 Mitglieder der Nationalgarde in Arkansas, um den örtlichen Behörden dabei zu helfen, die Situation zu bewältigen.

Das Sturmzentrum des Nationalen Wetterdienstes teilte mit, derart „intensive Superzellen-Gewitter“ dürften insbesondere im Süden der USA häufiger werden, „während die Temperaturen in der Welt steigen“. Schon für kommenden Dienstag wurde für dasselbe Gebiet das nächste große Sturmzentrum vorhergesagt.

RND/AP/dpa

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