Angeblich Fake News verbreitet: Russischer Oppositioneller Wladimir Kara-Mursa verhaftet
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Der russische Oppositionelle Wladimir Kara-Mursa.
© Quelle: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
Mosaku. Ein Moskauer Bezirksgericht hat den Oppositionspolitiker Wladimir Kara-Mursa wegen der angeblichen Verbreitung von Falschinformationen über die russischen Streitkräfte in Haft genommen. Der Politiker muss bis zum 12. Juni ins Untersuchungsgefängnis, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax am Freitag. Kara-Mursas Anwalt Wadim Prochorow hat Berufung gegen die Entscheidung eingelegt. In Russland sind Berichte über das Vorgehen des russischen Militärs in der Ukraine, die dem offiziellen Standpunkt widersprechen, strafbar.
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Zudem setzte das russische Justizministerium Kara-Mursa ebenfalls am Freitag auf die Liste der ausländischen Agenten. Der 40-Jährige wurde erst vor wenigen Tagen wegen angeblichen Widerstands gegen die Staatsanwaltschaft zu 15 Tagen Ordnungshaft verurteilt. Im Polizeiprotokoll hieß es, Kara-Mursa habe sich „beim Anblick der Polizeibeamten unangemessen verhalten, änderte seine Bewegungsrichtung, beschleunigte seinen Schritt und versuchte, nach der Aufforderung stehen zu bleiben, zu fliehen“.
Kara-Mursa gilt als prominenter Kritiker von Präsident Wladimir Putin. Zweimal hat er rätselhafte Vergiftungen nur knapp überlebt. Recherchen der Investigativgruppe Bellingcat zufolge wurde Kara-Mursa von den FSB-Agenten verfolgt, die auch in den Giftanschlag auf den Oppositionellen Alexej Nawalny verwickelt sein sollen.
RND/dpa