Russland wollte vom BND-Spion wohl Informationen über ukrainische Flugabwehr
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Der Sitz des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Berlin.
© Quelle: Getty Images
Berlin. Russland soll über den mutmaßlichen Spion beim Bundesnachrichtendienst (BND) versucht haben, an Informationen über Standorte von Artillerie- und Luftabwehrstellungen der ukrainischen Armee zu gelangen.
Wie der „Spiegel“ am Freitag unter Berufung auf die laufenden Ermittlungen gegen Carsten L. berichtete, soll der russische Inlandsgeheimdienst FSB unter anderem nach den GPS-Daten des von Deutschland gelieferten Luftabwehrsystems Iris-T gefragt haben. Die erwünschten Antworten erhielt die russische Seite aber wohl nicht, womöglich, weil ihr mutmaßlicher Maulwurf zu solchen Informationen selbst keinen Zugang hatte.
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Carsten L. soll Staatsgeheimnisse an Russland verraten haben
Carsten L. war am 21. Dezember in Berlin wegen des Verdachts des Landesverrats festgenommen worden. Er soll nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im vergangenen Jahr Informationen, die er im Zuge seiner Arbeit erlangt hat, an Russland übermittelt haben. Bei den ausspionierten Informationen handele es sich um ein Staatsgeheimnis im Sinne des Strafgesetzbuchs, hatte die Bundesanwaltschaft damals mitgeteilt.
Russland-Spionage beim BND: Mutmaßlicher Mittäter verhaftet
Mitten im russischen Krieg gegen die Ukraine soll ein Mitarbeiter des deutschen Auslandsgeheimdienstes für Moskau spioniert haben. Nun weitet sich der Fall aus.
© Quelle: dpa
Rund einen Monat später war Arthur E., der als mutmaßlicher Kurier zwischen dem BND-Mitarbeiter und dem russischen Geheimdienst im Verdacht steht, bei der Einreise aus den USA am Flughafen München festgenommen worden.
BND-Spion hat wohl sechsstelligen Betrag aus Russland erhalten
Nachdem der BND-Mitarbeiter über längere Zeit im Bereich „Technische Aufklärung“ gearbeitet hatte, wurde er einige Wochen vor seiner Festnahme von Pullach nach Berlin versetzt, wo er als Leiter des Bereichs „Personelle Sicherheit“ für die Sicherheitsüberprüfung von Mitarbeitern des BND zuständig war. Über den beruflich bedingten Standortwechsel soll er nicht glücklich gewesen sein.
Nach „Spiegel“-Informationen fanden die Ermittler in einem Schließfach von L. Umschläge mit einem Bargeldbetrag von insgesamt sechsstelliger Höhe. Arthur E. soll diese Umschläge angeblich vom FSB entgegengenommen und L. übergeben haben.
RND/dpa