Folter, Beschuss, „Genozid“

Bürgermeister von Mariupol wirft Russland schwere Kriegsverbrechen vor

Die Hand einer in Mariupol getöteten Person. (Symbolfoto)

Die Hand einer in Mariupol getöteten Person. (Symbolfoto)

Der Bürgermeister der ostukrainischen Hafenstadt Mariupol, Wadym Boitschenko, hat die Situation in der von russischen Truppen besetzten Stadt als immer noch sehr schwierig bezeichnet. Evakuierungen seien weiter nicht möglich, weil die Besatzungstruppen keine Busse durchlassen würden, sagte Boitschenko in einem Videointerview.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

+++ Alle aktuellen News und Entwicklungen im Liveblog +++

Viele Menschen seien aus Angst vor russischen Angriffen in der Stadt geblieben. „Nur vier Busse konnten die Stadt heute verlassen“, berichtete der Bürgermeister. In diesen sei 80 Bewohnerinnen und Bewohnern die Flucht gelungen. Allerdings seien noch mehr als 100.000 Menschen von Putins Truppen in der Stadt „gefangen genommen“.

Nach Belagerung der Hafenstadt: Moskau meldet volle Kontrolle über Mariupol
 DONETSK REGION, UKRAINE - APRIL 20, 2022: A view of a street in the city of Mariupol. The Russian Armed Forces are carrying out a special military operation in Ukraine in response to requests from the leaders of the Donetsk People s Republic and the Lugansk People s Republic. Nikolai Trishin/TASS PUBLICATIONxINxGERxAUTxONLY TS12DAE3

Das russische Militär hat die umkämpfte südostukrainische Hafenstadt Mariupol offenbar unter seine Kontrolle gebracht.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Nach Angaben des Bürgermeisters gebe es derzeit keine weiteren Fahrzeuge, obwohl gut 22 Busse erwartet worden seien. Seit den ersten Märztagen habe es Möglichkeiten gegeben, Evakuierungen durchzuführen. Doch immer wieder hätten die Angreifer die Rettung von Zivilisten verhindert, durch andauernde Angriffe und die Zerstörung von Bussen.

Mariupol-Bürgermeister: russische Soldaten verscharren Leichen in Massengräbern

Viele Bewohner der Stadt seien bereits Opfer von Folter und Gefangennahme durch russische Truppen geworden, beschreibt Boitschenko. Er bezeichnete das Vorgehen als „Genozid“ und „Kriegsverbrechen“. Putins Soldaten würden die Ukrainerinnen und Ukrainer als Geiseln in der Stadt festhalten. Es seien bereits mehr als 10.000 Bürgerinnen und Bürger der Stadt in den Straßen Mariupols gestorben. Boitschenko berichtete, dass ihre Leichen aber nach und nach von den Straßen verschwinden würden. Er warf den russischen Truppen vor, sie in Massen­gräbern zu verscharren.

Man benötige zumindest einen Tag stabiler Waffenruhe, um die Evakuierung durchführen zu können, forderte der Bürgermeister. Er appellierte an alle Verbündeten der Ukraine, dies umzusetzen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Boitschenko geht davon aus, dass zwischen 300 und 1000 Zivilisten noch immer im Stahlwerk Asowstal ausharren. Es sei aber unmöglich, die Menschen zu zählen, da die Fabrik noch immer Ziel von Angriffen sei.

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken