Umstellung auf Klimaneutralität soll vorangetrieben werden

G7-Gipfel: Staaten einigen sich auf mehr Zusammenarbeit beim Klimaschutz

Bundeskanzler Olaf Scholz (r.), neben Narendra Modi, Premierminister von Indien, zu Beginn eines bilateralen Treffens. Die Energiepartnerschaft mit Indien spielt eine wichtige Rolle beim Klimaschutz.

Bundeskanzler Olaf Scholz (r.), neben Narendra Modi, Premierminister von Indien, zu Beginn eines bilateralen Treffens. Die Energiepartnerschaft mit Indien spielt eine wichtige Rolle beim Klimaschutz.

Elmau. Bei ihrem Gipfel in Elmau haben die G7-Staaten und ihre Gäste gemeinsame Anstrengungen für den Klimaschutz vereinbart. Eine entsprechende Erklärung veröffentlichte die Bundesregierung als Gastgeber des Spitzentreffens am Montagnachmittag. Die Unterstützer wollen die Umstellung auf Klimaneutralität vorantreiben, also zu einem Zustand kommen, an dem sie nicht mehr Treibhausgase ausstoßen als auch wieder gebunden werden können. Gleichzeitig wollen sie Energiesicherheit sicherstellen.

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Hinter der Erklärung stehen die G7-Staaten Deutschland, Kanada, Frankreich, Italien, Japan, Großbritannien, die USA und die Europäische Union sowie Argentinien, Indien, Indonesien, Senegal und Südafrika. Bei Umweltschützern fand das knapp zweiseitige Papier ein geteiltes Echo.

Staaten wollen 1,5 Grad Ziel erreichen

Die Staaten bekräftigten ihre Unterstützung für das bei der Klimakonferenz 2015 in Paris vereinbarte Ziel, die Erderwärmung unter 2 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu halten und möglichst unter 1,5 Grad. Erneuerbare Energien sollen ausgebaut werden und Kohle zunehmend weniger zum Einsatz kommen, wobei sie sowohl Umwelt- als auch sozialen Aspekten gerecht werden wollen.

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Dabei wollen die Unterzeichner-Staaten auf Energiepartnerschaften setzen. Vorbild ist hier Südafrika, das von Deutschland und anderen Ländern Geld erhält, um den Einsatz neuer sauberer Technologien, einschließlich grünem Wasserstoff zu fördern. Verhandlungen zu ähnlichen Vereinbarungen sollen nun mit Indonesien, Indien, dem Senegal und Vietnam vorangetrieben werden. Mit Argentinien will man zusammenarbeiten, damit das Land Klimaneutralität bis 2050 erreichen kann - von einer formalen Energiepartnerschaft ist hier aber nicht die Rede.

Greenpeace kritisiert Fehlen von verbindlichen Zielen und Finanzrahmen

Greenpeace sprach von schwachen Ankündigungen. „Es fehlen sowohl verbindliche Ziele beim Ausstieg aus den fossilen Energieträgern im Sinne der 1,5 Grad Grenze als auch ein klarer Finanzrahmen“, erklärte der geschäftsführende Vorstand des deutschen Ablegers der Organisation, Martin Kaiser, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Olaf Scholz und die G7 müssen nun mit klaren, richtungsweisenden Beschlüssen für einen schnelleren Ausstieg aus Gas, Öl und Kohle bis zum Ende des Gipfels dem Klimaschutz neue Hoffnung geben.“

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Der Politische Geschäftsführer von Germanwatch, Christoph Bals, sieht hingegen Potenzial. „Insbesondere die Partnerschaft mit Indien, die bis zum G20-Gipfel nächstes Jahr abgeschlossen sein soll, kann extrem relevant werden.“ Bals betont: „Wenn gut verhandelt, können solche Partnerschaften eine neue verheißungsvolle Form der Umsetzung der Pariser Klimaziele bedeuten.“ Wirklich beurteilen lasse sich das aber erst, wenn die Partnerschaften ausverhandelt seien.

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Friederike Röder von Global Citizen beklagte: „Diese Erklärung strotzt nur so vor vagen Bekundungen.“ Man spüre die Zerrissenheit in den Verhandlungen. Die G7 müssten Geld bereitstellen für solche Partnerschaften.

RND/dpa

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