Entlastung steigt: Lindner aktualisiert Steuerpläne zum Ausgleich der kalten Progression
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Bundesfinanzminister Christian Lindner hat das „Inflationsausgleichsgesetz“ vorgelegt.
© Quelle: IMAGO/Christian Spicker
Der im dritten Entlastungspaket vereinbarte Ausgleich der kalten Progression wird voraussichtlich zu einer deutlich höheren Entlastung führen als bisher geplant. Nach neuesten Berechnungen des Bundesfinanzministeriums mit einer aktualisierten Inflationsprognose von nunmehr 8,8 Prozent für 2023 wird die steuerliche Entlastung für eine vierköpfige Familie mit einem Bruttoeinkommen von rund 66.000 Euro nun bei 928 Euro liegen und damit um 204 Euro höher als bisher vorgesehen. Für einen Single mit einem Bruttoeinkommen von knapp 29.000 Euro würde die Steuerlast um 220 Euro sinken, das wären 93 Euro mehr als bisher geplant. Die Berechnungen liegen dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vor.
Erwartete Inflationsrate von 8,8 statt 6 Prozent
In dem Anfang August vorgestellten und mittlerweile vom Kabinett beschlossenen Entwurf des „Inflationsausgleichsgesetzes“ von Minister Christian Lindner (FDP) wurde noch eine Preissteigerung von rund 6 Prozent angenommen. In der Koalition war aber vereinbart worden, die Werte im Herbst bei den Beratungen im Bundestag noch anzupassen. Die aktualisierte Rate von 8,8 Prozent fußt auf neuen Annahmen der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute. Die finalen Werte sollen in einigen Wochen nach Vorlage des Progressions- und des Existenzminimumsberichtes feststehen. Derzeit ist davon auszugehen, dass der Wert für die Inflationsrate eher noch steigen könnte.
Mit dem Gesetz will Lindner 48 Millionen Bürger und Bürgerinnen bei der Einkommenssteuer entlasten. Dazu sollen der Einkommenssteuertarif an die Inflationsrate angepasst sowie der Kinderfreibetrag und das Kindergeld erhöht werden.
Lindner will kalte Progression mit „Inflationsausgleichsgesetz“ bekämpfen
Bundesfinanzminister Christian Lindner hat in Berlin weitere Maßnahmen gegen die hohe Inflation vorgestellt.
© Quelle: Reuters
Mit den Anpassungen will Lindner die kalte Progression ausgleichen. So bezeichnet man eine schleichende Steuererhöhung, wenn Gehaltserhöhungen durch die Inflation aufgefressen werden. Dann sind höhere Steuern fällig, obwohl die Kaufkraft gar nicht steigt.