Offiziell von SPD nominiert

„Ich spiele auf Sieg“: Nancy Faeser gibt sich nach Spitzenkandidatur in Hessen kämpferisch

Nancy Faeser.

Nancy Faeser.

Friedewald. Nancy Faeser ist offiziell von den Parteigremien der hessischen SPD zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im Oktober nominiert worden. Die Gremien hätten sich einstimmig für sie ausgesprochen, sagte Faeser am Freitag beim Hessengipfel der Sozialdemokraten in Friede­wald.

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Die 52‑Jährige zeigte sich kämpferisch. „Ich spiele auf Sieg“, sagte sie. „Die Hessen wissen, dass sie sich zu 100 Prozent auf mich verlassen können. Das, was ich mache, mache ich mit voller Leidenschaft. Ich möchte gestalten und Veränderungen bewirken“, erklärte sie weiter. „Es geht um meine Heimat, es geht um Hessen. Dafür brenne ich, und darauf freue ich mich sehr.“

Faeser will vorerst Bundesinnenministerin bleiben

Ursprünglich war geplant gewesen, die wichtige Personalentscheidung für die Wahl am 8. Oktober beim Hessengipfel zu verkünden. Faeser hatte ihre Spitzenkandidatur jedoch bereits am Donnerstag angekündigt. „Ja, ich kandidiere“, schrieb sie ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im Ministerium in einem Brief. Sie erklärte, ihr Amt als Bundes­innen­ministerin dennoch vorerst behalten zu wollen. Im Fall einer Niederlage in Hessen wolle sie im Bundeskabinett bleiben.

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Faeser: „Jetzt nicht die Zeit, um Wahlkampf zu machen“

Für ihre Spitzenkandidatur in Hessen erntete Faeser Kritik von vielen Seiten. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nahm sie am Donnerstag bereits in Schutz. „Ich habe die volle Rücken­deckung des Bundeskanzlers“, betonte Faeser am Freitag nochmals. „Ich werde mich weiter auf das Amt der Bundesinnenministerin konzentrieren. Es ist jetzt sowieso nicht die Zeit, Wahlkampf zu machen. Wir haben Krieg in Europa. Die Herausforderungen sind groß, sodass ich in den nächsten Wochen und Monaten volle Konzentration auf das Amt setzen werde“, führte sie aus. Es sei eine demokratische Selbstverständlichkeit, dass man aus einem Amt heraus auch kandidiere. „Genau so wie das Olaf Scholz und Armin Laschet um das Bundes­kanzleramt getan haben.“

Faeser bezeichnete ihre Spitzenkandidatur bereits vor dem Treffen als Herzensangelegenheit. „Meine Heimat ist Hessen. Hier bin ich verwurzelt“, sagte sie. Sie sei in Hessen aufgewachsen, ihre Familie lebe noch in dem Bundesland.

Ihr Ziel sei, das Bundesland moderner, stärker und sozialer zu gestalten. „Deswegen trete ich an“, erklärte Faeser. Sie setze auf eine breite Zustimmung für ihre Bewerbung. Mit Kritik an ihrer künftigen Doppelrolle aus den Reihen der hessischen Sozialdemokraten rechne sie nicht. Die teils heftige Kritik von den anderen Parteien habe sie nicht überrascht.

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Hessen: CDU und Grüne die schärfsten Konkurrenten der SPD

Fast alle im Hessischen Landtag vertretenen Parteien haben bereits erklärt, mit welchem Spitzenpersonal sie in den Wahlkampf gehen – nun fehlt noch die Linke. Die Christ­demokraten gehen mit dem amtierenden Ministerpräsidenten Boris Rhein ins Rennen. Für die derzeit mitregierenden Grünen will Wirtschaftsminister Tarek Al‑Wazir antreten.

CDU und Grüne gelten als die schärfsten Konkurrenten der SPD um den Einzug in die hessische Staatskanzlei. Schwarz-Grün bildet seit dem Jahr 2014 eine Regierungskoalition im Land. Die Sozialdemokraten sind seit 1999 in der Opposition.

Am Samstag wollen die hessischen Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen hinter verschlossenen Türen über ihre Schwerpunkte für den Landtagswahlkampf mit Faeser als Spitzenkandidatin diskutieren.

RND/nis mit dpa

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