Mit-Architekt der Osloer Friedensverträge: Palästinensischer Ex-Regierungschef Kureia ist tot
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Bei Regen ziehen die Teilnehmer an einer Pro-Palästina-Demonstration durch Frankfurt (Archivbild).
© Quelle: Boris Roessler/dpa/Archivbild
Tel Aviv/Ramallah. Der frühere palästinensische Regierungschef und Mit-Architekt der Osloer Friedensverträge, Ahmed Kureia, ist tot. Er sei am Mittwoch im Alter von 85 Jahren gestorben, erklärte der palästinensische Präsident Mahmud Abbas. Das Gründungsmitglied der palästinensischen Fatah-Bewegung sollte am Donnerstag in Ramallah beerdigt werden.
Kureia wurde östlich von Jerusalem in Abu Dis geboren und galt als einer der Hauptakteure bei den Osloer Friedensverhandlungen mit Israel. Er war 1996 der erste Parlamentssprecher des Palästinensischen Legislativrats bis er 2003 unter Abbas Regierungschef wurde. Rund drei Jahre später wurde er nach einer Wahlniederlage gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas abgelöst.
Durchbruch zu dauerhaftem Frieden blieb aus
Die Osloer Verträge galten als Meilenstein im Nahost-Friedensprozess. Am 13. September 1993 unterzeichneten Israel und die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO in Washington eine Prinzipienerklärung, die unter anderem zur Einrichtung der Palästinensischen Autonomiebehörde führte. Der erwartete Durchbruch zu einer dauerhaften Friedensregelung blieb jedoch aus. Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern liegen seit 2014 brach.
Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600.000 israelische Siedler. Die UN stufen die Gebiete als besetzt ein. Die Palästinenser wollen sie für einen eigenen Staat Palästina - mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.
RND/dpa