Bundesregierung fordert Informationen zu russischen Kräften in Mali
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Soldaten der Bundeswehr als Teil der UN-Mission in Mali.
© Quelle: Kay Nietfeld/dpa
Die Bundesregierung will von der malischen Übergangsregierung Auskunft über die offenkundige Präsenz russischer uniformierter Kräfte nahe dem Feldlager der UN-Mission Minusma in Gao. Wegen der von Soldaten gemachten Beobachtung sei man in Kontakt mit dem malischen Außenministerium sowie mit den Vereinten Nationen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch in Berlin. Es sei eine Entwicklung, „die das Missionsumfeld verändert“.
Deutsche und britische Soldaten der UN-Mission Minusma hatten am Dienstag – einen Tag nach dem französischen Abzug aus dem Lager in Gao – das Eintreffen von offenkundig russischen Einsatzkräften auf dem Flughafen der malischen Stadt beobachtet.
Flüge für deutsche Soldaten und Soldatinnen sollen realisiert werden
Unklar blieb am Mittwoch, ob eine von der Bundeswehr für Donnerstag eingeplante Rotation von in Mali eingesetzten deutschen Soldaten grünes Licht der Militärmachthaber in dem westafrikanischen Land bekommt. Das Auswärtige Amt erklärte dazu, am Dienstag hätten 16 truppenstellende Nationen in New York einen Brief an die Vereinten Nationen übergeben und gefordert, dass sich die UN „jetzt noch stärker dafür einzusetzen, dass die Arbeitsbedingungen in Mali jetzt schnellstmöglich wieder normalisiert werden“. „Das hat für uns höchste Priorität“, sagte der Sprecher. Auswärtiges Amt und Verteidigungsministerium arbeiteten „gemeinsam mit Hochdruck daran, dass diese Flüge für unsere Soldatinnen und Soldaten realisiert werden können“.
Frankreich hatte am Montag die letzten Soldaten seines Anti-Terror-Einsatzes „Barkhane“ aus Mali abgezogen und damit auch das Lager in Gao verlassen. Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hat seit 2012 drei Militärputsche erlebt und gilt als politisch äußerst instabil. Seit dem jüngsten Putsch im Mai 2021 wird das Land von einer militärischen Übergangsregierung geführt, die von westlichen Staaten wegen enger Beziehungen zu Russland kritisiert wird.
RND/dpa
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