Interview mit "ZDFheute.de"

Linken-Chef Schirdewan fordert „radikale Antworten“ auf Klimakatastrophe

Der Bundes-Co-Vorsitzende der Linken, Martin Schirdewan, bei einer Rede in Neunkirchen, im Februar 2023

Der Bundes-Co-Vorsitzende der Linken, Martin Schirdewan, bei einer Rede in Neunkirchen, im Februar 2023

Berlin. Der Parteichef der Linken, Martin Schirdewan, spricht sich dafür aus, klimaschädliche Flüge mit Privatjets einzudämmen. Allein die Strecke Hamburg-Sylt sei im vergangenen Jahr 508-mal geflogen worden, sagte der Co-Fraktionsvorsitzende der Linken im Europäischen Parlament dem Portal „ZDFheute.de“. „Das ist eine Strecke, die man locker mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen kann - und die doch besonders oft geflogen wird, weil Sylt eben auch ein beliebter Ausflugsort von Prominenten und von Superreichen ist. Diese Strecke steht für mich symbolisch dafür, dass wir generell etwas ändern müssen, wenn wir Klimaschutz effektiv voranbringen wollen.“ Weiter sagte er: „Die Klimakatastrophe ist real, und wir müssen uns den politischen Antworten stellen. Diese Antworten werden drastisch sein müssen, und auch radikal.“

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Klimawandel könnte Deutschland laut Studie 900 Milliarden Euro kosten
 Duesseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland - Trockenes Flussbett im Rhein vor Rheinkniebruecke und Rheinturm. Nach langer Trockenheit faellt der Rheinpegel heute auf einen Pegelstand von 71 cm. Binnenschiffer sprechen bei diesem Pegelstand von Kleinwasser. Düsseldorf Nordrhein-Westfalen Deutschland *** Duesseldorf, North Rhine Westphalia, Germany Dry riverbed in the Rhine in front of the Rhine bridge and the Rhine tower After a long dry spell, the level of the Rhine drops to 71 cm today Inland navigation experts refer to this level as low water Duesseldorf North Rhine Westphalia Germany

Der Klimawandel birgt ein enormes Schadenspotenzial. Die Folgen könnten die deutsche Volkswirtschaft bis zum Jahr 2050 teuer zu stehen kommen.

Bereits Anfang März hatte Schirdewan gefordert, beim Klimaschutz die Reichen in den Fokus zu nehmen. „Klimaschutz ist Klassenkampf“, schrieb er auf Twitter. Die 125 reichsten Menschen verursachten so viel klimaschädliches CO2-Emissionen wie Frankreich. Dagegen helfe kein „bewusster Konsum“, sondern nur klare Kante.

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Flüge mit Privatjets sind im vergangenen Jahr in Deutschland auf ein Rekordniveau gestiegen. Mitte Januar berichtete der Rechercheverbund von NDR und „Süddeutscher Zeitung“ unter Berufung auf Eurocontrol, dass es mehr als 94.000 Starts von Business-Flugzeugen in Deutschland gab - etwa 8000 mehr als im Vorjahr. Fast drei Viertel der in Deutschland gestarteten Flüge seien kürzer als 500 Kilometer gewesen. Häufig geflogene Strecken waren demnach Hamburg - Sylt oder Berlin - München.

Fliegen ist die klimaschädlichste Art sich fortzubewegen. Ein Flug von Deutschland auf die Malediven und zurück verursacht laut Umweltbundesamt pro Person eine ⁠Klimawirkung von rund drei Tonnen CO2. Mit einem Mittelklassewagen kann man dafür mehr als 15.000 Kilometer fahren.

RND/dpa

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