Seoul meldet neue Raketentest in Nordkorea
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Drei Tage nach dem Test einer Interkontinentalrakete (ICBM) hat Nordkorea laut Medienberichten erneut eine ballistische Rakete abgefeuert.
© Quelle: Uncredited/KCNA/KNS/dpa
Seoul. Drei Tage nach dem Test einer Interkontinentalrakete (ICBM) hat Nordkorea laut Medienberichten erneut eine ballistische Rakete abgefeuert.
Die Rakete sei in Richtung des Meers zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan abgeschossen worden, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Sonntag unter Berufung auf das Militär. Demnach soll der Flugkörper nach einer Flugstrecke von knapp 800 Kilometern im Japanischen Meer (koreanisch: Ostmeer) gelandet sein. Südkoreas Militär habe am Sonntag den Start einer Kurzstreckenrakete im Westen des Nachbarlands erfasst, teilte der Generalstab in der Hauptstadt Seoul mit.
Nordkorea feuert erneut Langstreckenrakete ab
Kurz vor Beginn der japanisch-südkoreanischen Spitzengespräche bringt der Nachbarstaat abermals Unruhe in die Region.
© Quelle: Reuters
Gemeinsame Militärübungen der USA und Südkoreas
Das südkoreanische Militär teilte mit, die aktuell stattfindenden Manöver mit den USA würden fortgesetzt. Nordkorea begleitet die jährlichen gemeinsamen Militärübungen regelmäßig mit Drohungen und Raketentests. Pjöngjang sieht in den Manövern die Vorbereitung einer Invasion. Die USA schickten erneut einen B-1B-Langstreckenbomber zu Luftwaffenübungen nach Südkorea.
UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite. Solche Raketen können je nach Bauart mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden. Den Test einer ICBM am Donnerstag hatte Nordkorea als Warnung an die USA und Südkorea wegen ihrer laufenden Militärübungen bezeichnet.
Am Donnerstag hatte Nordkorea eine Interkontinentalrakete getestet und das mit den gemeinsamen Militärmanövern Südkoreas und der USA gerechtfertigt. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA meldete, Machthaber Kim Jong Un habe den Start der Rakete des Typs Hwasong-17 persönlich überwacht und die Notwendigkeit unterstrichen, „Angst in den Feinden“ auszulösen wegen der „offenen Feindseligkeit“, die Pjöngjang durch die Militärübungen entgegengebracht werde.
US-Bomber und -Kampfjets in Südkorea
Im Rahmen ihrer mehrtägigen Kommandoübung „Freedom Shield“ unternahmen beide Länder am Sonntag nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Seoul eine Luftwaffenübung. Dabei seien neben einem konventionellen B-1B-Überschallbomber auch Kampfjets beider Seiten zum Einsatz gekommen. B-1B-Bomber verfügen in ihrer jetzigen Ausführung im Unterschied etwa zu B-52-Bombern nicht über eine nukleare Schlagkraft.
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich seit dem vergangenen Jahr wieder deutlich verschärft. Nordkorea erhöhte den Umfang seiner Raketentests. Die USA und Südkorea nahmen ihre Militärübungen wieder in vollem Umfang auf.
RND/dpa/AP