Russland zerstört zweitgrößtes Getreidelager der Ukraine – Borrell: Angriff verschärft Nahrungsmittelkrise
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Dieses vom staatlichen Notdienst der Ukraine veröffentlichte Foto zeigt einen Feuerwehrmann bei Löscharbeiten im Hafen von Mykolajiw. Russland hat Medienberichten zufolge am Samstag bei einem Raketenangriff das zweitgrößte Getreideterminal der Ukraine zerstört.
© Quelle: Staatlicher Notdienst der Ukraine
Die russischen Streitkräfte haben bei Angriffen auf den Hafen der südukrainischen Stadt Mykolajiw das zweitgrößte Getreidelager des Landes zerstört. Das berichten die ukrainischen Nachrichtenmedien „The Kyiv Independent“ und „Euromaidan Press“ auf Twitter. Demnach sei das Getreideterminal am Samstag von einer russischen Rakete getroffen und durch einen anschließenden Großbrand schwer beschädigt worden.
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Nach Angaben des Bürgermeisters von Mykolajiw, Oleksandr Senkevych, soll das Feuer auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern gewütet haben. Zwei Lagerhallen, in denen Mehl gelagert worden sein soll, seien zerstört worden, informierte er auf seinem Telegram-Kanal. Die Löscharbeiten seien am Montag (zwei Tage nach dem Angriff) beendet worden.
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Borrell: Angriff trägt weiter zur Nahrungsmittelkrise bei
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell äußerte sich schockiert. „Ein weiterer russischer Raketenangriff, der zur globalen Nahrungsmittelkrise beiträgt“, schrieb der EU-Chefdiplomat am Montag auf Twitter.
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Borrells Kritik richtete sich dabei vor allem an Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Angesichts solcher Meldungen würde die vom Kremlchef verbreitete „Desinformation zur Ablenkung von Schuldzuweisungen immer zynischer“.
Putin hatte mehrfach betont, nicht schuld an der aktuellen Nahrungsknappheit zu sein, zuletzt bei einem Besuch des Präsidenten der Afrikanischen Union (AU) und Senegals, Macky Sall. Nach Darstellung des russischen Präsidenten habe die Krise bereits vor der von ihm so benannten „Spezialoperation“ begonnen. Moskaus Außenminister Sergej Lawrow machte wegen der verhängten Sanktionen zudem den Westen für die Lebensmittelkrise verantwortlich. Putin betonte, dass Russland bereit sei ukrainische Getreideexporte aus dem bisher blockierten Schwarzmeerhafen Odessa zuzulassen.
Hat Russland auch Waggons für den Getreidetransport angegriffen?
„Die Frage ist, wie man sicherstellen kann, dass Russland die Handelsroute nicht missbraucht, um die Stadt selbst zu attackieren“, sagte der ukrainische Botschafter Serhij Kyslyzja am Montag in einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats, in der es zu einem Eklat mit dem russischen Gesandten kam.
Kyslyzja unterstrich seine Skepsis gegenüber den angeblichen Versprechen aus Moskau und verwies auf den russischen Angriff auf ein Werk in Kiew am Sonntag, in dem Güterwaggons mit Getreide für ukrainische Häfen repariert worden seien. Nach Darstellung des russischen Militärs sollen dabei ausländische Panzerlieferungen zerstört worden sein. Unabhängig überprüfen ließen sich keine der beiden Behauptungen.
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