„Passt nicht mehr in unsere Zeit“: Faeser zählt Fifa für Verbot der „One Love“-Binde an
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Bundesinnenministerin Nancy Faeser.
© Quelle: Arne Dedert/dpa
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat das Fifa-Verbot der „One Love“-Kapitänsbinde bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar als „großen Fehler“ bezeichnet. „Es ist nicht in Ordnung, wie die Verbände da unter Druck gesetzt wurden“, sagte die SPD-Politikerin bei einem Besuch und der mobilen DFB-Fanbotschaft in Doha. „Das ist in heutigen Zeiten völlig unverständlich, dass die Fifa nicht will, dass man offen für Toleranz, gegen Diskriminierung eintritt. Das passt nicht mehr in unsere Zeit und ist den Menschen gegenüber nicht angemessen.“
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Faeser verteidigte ihre Reise zum ersten Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei der WM. „Ich komme her, um die deutsche Mannschaft zu unterstützen, aber auch, um die Menschenrechte weiter zu thematisieren.“ Weiter sagte sie: „Mir war das wichtig, hier vor Ort zu sein, weil ich als Sportministerin die Verantwortung trage“, so die Innenministerin.
Sie berichtete von einem Gespräch mit einem Fan, dem von der örtlichen Polizei ein Schweißband in Regenbogenfarben abgenommen wurde. Der Fall hätte sie „besonders bewegt“, sagte sie und betonte: „Das ist nicht mein Verständnis von der Sicherheitsgarantie, die mir der Innenminister (Katars) gegeben hat. Der Schutz muss sich auf alle Menschen beziehen. Das enttäuscht mich doch sehr.“ Premier- und Innenminister Chalid bin Chalifa Al-Thani hatte Faeser Anfang November in Katar versichert, jeder sei zur WM willkommen.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf zeigte sich enttäuscht von dem Regenbogenvorfall und erinnerte an die Worte von Fifa-Präsident Gianni Infantino, dass „jeder“ bei der WM in Katar willkommen sei. „Es ist kein Zeichen des Willkommens, wenn man aus dem Stadion geführt wird oder das angedroht bekommt“, so Neuendorf, der betonte: „Wir müssen immer wieder die FIFA daran erinnern, was in ihren Statuten steht.“