Mehr Teilnehmer, Lokalmatador gewinnt: Die Bilder vom 18. Potsdamer Schlösserlauf
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3499 Läuferinnen und Läufer gingen am Sonntag beim 18. Potsdamer Schlösserlauf an den Start,
© Quelle: Bernd Gartenschläger
Potsdam. Auf Veränderungen zu reagieren, daran sind sie beim Potsdamer Schlösserlauf gewohnt. Wie schon letztes Jahr mussten die Veranstalter vom Potsdamer Schlösserlauf auch am Sonntag das Ziel ins Nebenstadion nahe des Templiner-See-Ufers verlegen, weil das Stadion am Luftschiffhafen saniert wird.
Worauf man schwieriger reagieren kann, ist das Wetter. „Wir waren kurz davor die Veranstaltung abzusagen, sonst sind es ja immer um die 25 Grad“, sagte Anne Pichler, angesprochen auf die im Gegensatz zu den vergangenen Jahren noch erträgliche Außentemperatur kurz vor dem Startschuss, da waren es angenehme 16 Grad, es wurde aber noch wärmer – und natürlich meinte die Geschäftsführerin des veranstaltenden Stadtsportbunds das nicht ernst, kommentierte die vermeintliche Absage mit einem Lächeln. Den Startschuss gab dann um Punkt 9 Uhr Bianca Künkel, Geschäftsführerin der ProPotsdam Tochtergesellschaft Gewoba. Die Bauholding ProPotsdam ist seit 2008 Namenspatronin der Veranstaltung.
31 Minuten und fünf Sekunden nach dem Startschuss war es dann Erik Wiedemann vom Berlin Track Club, der als erstes über die Ziellinie lief und damit den 10 Kilometerlauf gewann. Über die 10 Kilometer gingen 1308 Aktive an den Start, über die 21,1 Kilometer 2191. Am Kinderlauf nahmen 162 Jungs und Mädchen teil.
Für Wiedemann war es der erste Start beim Schlösserlauf, aber nicht der erste in Potsdam. Ende April hatte der 21-Jährige den RBB-Lauf über 14 Kilometer gewonnen. „Die Schotterstellen waren schwierig, an sich ist es aber eine tolle Strecke“, sagte der gebürtige Berliner über das Rennen, das seit der vergangenen Ausgabe unter dem Namen „Intersport Olympia TEN-K“ läuft.
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Bei den Frauen kam über die 10 Kilometer die frühere Mittelstreckenläuferin und Olympia-Teilnehmerin Sonja Roman in 35:59 Minuten ins Ziel. „Seit 2017 trainiere ich ab und versuche nach 23 Jahren im Leistungssport, solche Läufe nur noch zu genießen“, sagt die Slowenin, die 2009 in Turin die Silbermedaille bei der Hallen-Europameisterschaft über 1500 Meter holte und nun in Dessau lebt. „Ich bin gar nicht auf Zeit gelaufen, die war jetzt besser, als ich gedacht hab“, sagt die 44-Jährige zufrieden und lacht. Was ihr aber wohl immer bleiben wird: „Die Aufregung beim Start, die war auch diesmal wieder da, das geht nicht mehr weg“, so Sonja Roman.
Als die ersten Läuferinnen und Läufer gegen 9.30 Uhr ins Ziel kamen, waren es schon um die 20 Grad, doch es fühlte sich deutlich wärmer an. Kein Wunder also, dass die präparierten Ventilatoren, die im Ziel einen leichten Wassernebel versprühten, heiß begehrt waren. Dritter über die 10 Kilometer wurde bei den Männern der Sieger des Vorjahres, Jan Stelzner, der sonst für den Verein Triathlon Potsdam startet, am Sonntag aber unter Flagge seines Arbeitgebers, der Health and Medical University, wo er Dozent ist.
Dorota Schilling: „Hatte schon gehört, dass es ein schwieriger Lauf sein soll“
Er kam nach 32:53 Minuten ins Ziel. „Der Lauf war okay, ich bin leider lange alleine gelaufen, aber wie immer war es ein schöner Lauf“, so Stelzner, der in zwei Wochen mit seinem Verein in der 2. Triathlon Bundesliga in Eutin an den Start legt. „Das war schon immer mein Traum und damit schließt sich ein Kreis, dort habe ich vor elf Jahren meinen ersten Triathlon absolviert und starte dann in der Nähe meiner Heimatstadt Lübeck“, blickt der Physik-Dozent schon kurz nach dem Rennen nach vorn.
Tom Thurley gewinnt Halbmarathon
Aus dem Strahlen gar nicht mehr raus kam Dorota Schilling vom LT Haspa Marathon Hamburg, die mit 1:25:39 als schnellste Frau den Halbmarathon absolvierte. „Ich hatte schon gehört, dass es ein sehr schwieriger Lauf sein soll, umso mehr freue ich mich, wie gut ich durchgekommen bin“, so die in Berlin lebende aber für einen Hamburger Verein startende Läuferin.
Bei den Männern sicherte sich Vorjahressieger Tom Thurley in 1:05:07 Stunden den Sieg. Vor zwei Wochen hatte er den Marathon beim Rennsteiglauf absolviert und war sich nicht ganz sicher, wie die Beine mitmachen würden. „Ich war aber überrascht, es ging gut“, so Thurley, der seit Jahren die Potsdamer Laufszene prägt und den Schlösserlauf zum wiederholten Mal bei seiner zweiten Teilnahme gewann.
Für ihn geht ist jetzt ersmal Pause angesagt, ähnlich wie für den Potsdamer Schlösserlauf, dessen Zieleinlauf nächstes Jahr wieder im historischen Leichtathletikstadion sein soll. Dann kommen die Läufer um den 10 Kilometer-Sieger Erik Wiedemann gerne wieder, wie betont und hinzufügt: „Das ist ein sehr schöner Lauf in einer sehr schönen Stadt“.
MAZ