DFB-Pokal der Frauen

Aus nach Verlängerung: Turbine Potsdam unterliegt dem 1. FC Köln

Noa Selimhodzic erzielte den zwischenzeitlichen Führungstreffer für Turbine Potsdam im DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Köln.

Noa Selimhodzic erzielte den zwischenzeitlichen Führungstreffer für Turbine Potsdam im DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Köln.

Potsdam. "Wir werden die Ärmel hochkrempeln. Wir werden versuchen, so Gas zu geben, dass wir eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde haben", versprach Sven Weigang, der neue Trainer des 1. FFC Turbine Potsdam am Freitagabend bei der Weihnachtsfeier des Potsdamer Bundesligisten vor seinem ersten Spiel als Cheftrainer von Turbine. Und der Interimscoach versprach nicht zu viel.

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Über lange Zeit hinweg zeigte sich die Weigang-Elf bei der 1:2-Niederlage nach Verlängerung im DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Köln gallig und in den Zweikämpfen präsent. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und leichtem Schneefall im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion fand der Tabellenletzte gegen den auf Platz acht rangierenden Gast aus der Domstadt gut ins Spiel, musste nach eigener Führung am Ende aber doch die Segel streichen.

Weigang mit vier Veränderungen in der Startelf

Im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei der SGS Essen wechselte Weigang gleich vier Mal. Die an Corona erkrankte Vanessa Fischer wurde im Tor durch Anna Wellmann ersetzt. Für die ebenfalls erkrankte Amber Barrett stand Mai Kyokawa auf dem Platz. Adrijana Mori musste vorerst mit der Reservistenrolle Vorlieb nehmen, für sie stürmte Pauline Deutsch, die von der deutschen U19-Auswahl zurückgekehrt war. Nicht im Kader war Louisa Aniwaa, für sie rückte Wiebke Meister auf die rechte Verteidigungsseite. Anna Gerhardt feierte dafür ihr Startelfcomeback.

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Zu Beginn probierten es beide Teams mit Schüssen aus der Distanz. Den ersten Aufreger gab es nach fünf Minuten, als der Ball das erste Mal im Turbine-Tor lag. Das Schiedsrichterinnengespann entschied jedoch auf Abseits. Turbine antwortete auf diesen Schreck mit der ersten eigenen Gelegenheit. Nach einem Konter war der Abschluss von Sophie Weidauer jedoch leichte Beute für Köln-Torhüterin Manon Klett (8.).

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Gute Gelegenheiten im Potsdamer Schneegestöber

Mitte der ersten Halbzeit setzte stärkerer Schneefall ein, beide Teams nahmen dies zum Anlass, wieder gefährlicher vor dem gegnerischen Tor auftauchen zu wollen. Nach 27 Minuten zog Martyna Wiankowska, die des Öfteren die Seite mit Noa Selimhodzic wechselte, vom rechten Flügel und prüfte die Sichtweite von Klett, die jedoch erneut keine Probleme hatte. Danach waren die Turbinen im Glück, als ein Kölner Kopfball im Anschluss an eine Ecke am Querbalken landete (29.).

Turbine war zu jeder Zeit über schnelle Tempogegenstöße gefährlich, meist initiiert von Pauline Deutsch, die Weigang wieder im Sturm aufbot und von der ungewohnten Verteidigerrolle erlöste. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs hatten die Gastgeberinnen die bis dato größte Gelegenheit des Spiels, Mollie Rouse scheiterte jedoch aus wenigen Metern an der glänzend parierenden Klett.

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Selimhodzic trifft zur Führung

Zum Start der zweiten Hälfte hörte es auf zu schneien und die Sonne zeigte sich über dem Stadion am Babelsberger Park. Das sorgte auch für Aufschwung bei der Weigang-Elf, die durch Rouse in der 56. Minute die nächste Großchance vorweisen konnte. Ihr Freistoß wurde jedoch erneut klasse von Klett pariert, die sich so langsam zum Potsdamer Schreck entwickelte. Keine halbe Minute später brach Turbine jedoch den Bann und belohnte sich mit dem Führungstreffer. Nach einer Flanke stand Selimhodzic am Fünfmeterraum goldrichtig und brachte das Spielgerät an der Kölner Torhüterin vorbei.

Wütende Angriffe der Rheinländerinnen suchten die 631 Zuschauer vergebens, die beste hatte noch die schon vor der Halbzeit eingewechselte Alena Bienz. Nach einem Eckball traf sie per sehenswertem Volley aber nur die Oberkante der Latte. Wellmann im Potsdamer Gehäuse war schon geschlagen. Das 2:0 verpasste Pauline Deutsch, die nach einem langen Schlag von Rouse allein auf Klett zulief, den Ball aber links neben das Gehäuse setzte (72.). Drei Minuten später war für die junge Auswahlspielerin Schluss, unter „Pauli“-Rufen der Turbine-Fans kam Mori für sie ins Spiel.

Zawistowska sorgt für weitere 30 Minuten

Zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit zeigte auch Anna Wellmann, dass sie ihrer Kontrahentin im Kölner Tor in nichts nachstand. Ein Schuss von Weronika Zawistowska aus zehn Metern lenkte die 27-Jährige stark um den Pfosten. Machtlos war sie jedoch, als Bienz in der 88. Minute plötzlich frei vor ihr auftauchte und den Ball zum 1:1-Ausgleich im Potsdamer Gehäuse unterbrachte. Die starke Wiankowska musste wenig später auch noch verletzt ausgewechselt werden, für sie kam Jennifer Cramer zu ihrem Comeback nach Verletzung.

Die große Chance zur Entscheidung für den Vorjahresfinalisten hatte noch in der regulären Spielzeit die eingewechselte Mori. Nach einem Konter brachte Grincenco den Ball von der rechten Seite in die Mitte, wo die Slowenin den Ball in der Nachspielzeit aus fünf Metern über das Kölner Tor beförderte. Auf der Gegenseite hatte Weigang mit seinem Team dann aber Glück, das Spiel nicht schon nach 90 Minuten verloren zu haben. Nach einem Eckball verpasste Celina Degen freistehend aus drei Metern.

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Moorrees köpft Köln in Führung – Turbine muss zu zehnt zu Ende spielen

In der Verlängerung hatten die Kölnerinnen die erste Gelegenheit. Mandy Islacker verpasste in der 94. Minute aus der Drehung die Führung, Wellmann war erneut zur Stelle. Die Fehler häuften sich auf beiden Seiten, den Akteurinnen war der harte Pokalfight anzumerken. Den herben Nackenschlag für Potsdam gab es, als Myrthe Moorrees nach einem Eckball zum 2:1 traf (99.).

Von diesem konnten sich die tapfer kämpfenden, aber augenscheinlich weniger fitteren Turbine-Kickerinnen nicht mehr erholen. Die letzten 15 Minuten mussten die Potsdamerinnen sogar in Unterzahl spielen – Weidauer musste verletzt das Spielfeld verlassen und das Wechselkontingent war schon ausgeschöpft, da Weigang die vier Wechselfenster schon aufbrauchte. Eine Antwort fand Turbine in der restlichen Spielzeit nicht mehr.

„Es wird ein steiniger Weg für uns da unten“, sagt Weigang, weiß aber auch: „In der Liga hätten wir heute unseren ersten Punkt geholt. Wir haben uns in der Länderspielpause die Zeit genommen, um Dinge zu ändern und das auch gut gemacht. Wir haben nach dem 1:0 aber nicht die Cleverness an den Tag gelegt, um den Sieg einfahren zu können.“ Der 58-Jährige durfte sich auch noch ein Kompliment seines Gegenübers, Sascha Glass, anhören: „Ich freue mich, dass Sven hier zurück ist bei Turbine. Er ist ein guter Mann und wird dem Verein gut tun.“

Die Chance auf erste Punkte in der Liga hat Weigang mit seiner Mannschaft am kommenden Freitag. Dann gastiert um 19.15 Uhr die TSG 1899 Hoffenheim im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion.

1. FFC Turbine Potsdam: Wellmann – Meister, Gerhardt, Kuznezov, Jordan – Selimhodzic (100. Woelki), Rouse, Weidauer, Wiankowska (90. Cramer) – Deutsch (75. Mori), Kyokawa (86. Grincenco).

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1. FC Köln: Klett – Gudorf, Moorrees, S. Puntigam, G. Puntigam (63. Degen) – Zawistowska, Wilde, Cordes (63. Achcinska), Gavric (76. Donhauser) – Beuschlein (45. Bienz), Islacker (115. Vogt).

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