Nach Bundesliga-Klassenerhalt
Hertha BSC konnte mit Ach und Krach die Klasse halten. Doch wie geht es nun weiter? Vereinspräsident Werner Gegenbauer hat bereits seinen abschied verkündet. Wer noch gehen muss und was Boss Bobic verändern muss.
Berlin. Im letzten Spiel einer Saison voller Pleiten, Pech und Pannen erreichte Hertha BSC doch noch das Minimalziel, das sich mittlerweile anfühlte wie die Bergbesteigung eines 8000ers: Bundesliga-Klassenerhalt durch einen 2:0 (1:0)-Sieg gegen den Hamburger SV. "Dieser Abschluss ist, als wären wir Meister geworden", lautete nach dem Sieg das euphorisierte Fazit von Kevin-Prince Boateng. Die Berliner Realität jedoch sieht ganz anders aus. Nach zwei schwierigen Jahren in Abstiegsnot hat der Berliner Fußballclub in dieser Spielzeit ein noch schlechteres Bild abgeben – auf und neben dem Platz. Noch am Dienstag gab Präsident Werner Gegenbauer seinen Rücktritt bekannt. Nach Trainerrochaden, Transferfehlgriffen und immer neuen öffentlichen Streitereien stellt sich nach Ablauf der Spielzeit und wenige Tage vor der Mitgliederversammlung mehr denn je die Frage: Quo vadis Hertha BSC?
Die Trainer-Frage: Drei Trainer verschlissen Hertha BSC und Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic in der abgelaufenen Bundesliga-Saison. Pal Dardai und Tayfun Korkut mussten wegen Erfolglosigkeit gehen, Retter Felix Magath war von Beginn an nur als Lösung bis zum Sommer angedacht, der 68-Jährige machte aber auch keinen hehl daraus, dass ihn das unruhige Berliner Umfeld in der kurzen zeit viele Nerven kostete und er nun froh sei, wieder in die Ruhe seiner Familie zu entschwinden. „Ich bin sehr sehr weit mit den Gesprächen, die ich geführt habe. Da können wir in den nächsten Tagen etwas präsentieren“, sagte Bobic im Bezug auf einen Nachfolger, „er muss Persönlichkeit mitbringen und Feuer für Hertha BSC.“ Bobic sucht einen harten Arbeiter mit klarer Offensivphilosophie. Als aussichtsreichste Kandidaten gelten Sandro Schwarz (Dinamo Moskau) und Adi Hütter (vereinslos).