Krämpfe, Eier und Huldigungen: Die Stimmen zum Duell zwischen Cottbus und Unterhaching
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Haching-Trainer Sandro Wagner zog vor den Fans des FC Energie Cottbus symbolisch den Hut.
© Quelle: Robert Michael/dpa
Cottbus. Bayern liegt gegen Brandenburg vorn. Mit 2:1 (2:1) gewann die SpVgg. Unterhaching am Mittwochabend als Meister der bayerischen Regionalliga gegen den Nordost-Champion FC Energie Cottbus. Die Hachinger sind also nach dem ersten Duell um den Aufstieg in die 3. Fußball-Liga im Vorteil. Hier kommen die Stimmen zum Spiel.
Sandro Wagner (Trainer SpVgg. Unterhaching): Sehr intensives Spiel, sensationelle Fans. Wir haben immer wieder die Zonen gesucht, wo wir geglaubt haben, dass Cottbus anfällig ist. Das hat größtenteils gut funktioniert. Von dem her bin ich schon relativ zufrieden. Aber es gab schon ein paar Punkte, die wir intern aufarbeiten müssen. Dass meine Jungs ab Minute 30 oder 40 Krämpfe haben – das kann nicht sein, da hat irgendwas nicht gestimmt in der Vorbereitung. Das nervt mich eigentlich am meisten. Hier aus dem Hexenkessel gehen wir mit einem ordentlichen Ergebnis raus. Aber das Ergebnis ist lächerlich. Kriegst ’ne Bude nach ein paar Minuten, ist es wieder ausgeglichen. Wer jetzt feiert, da flippe ich aus. Wir bleiben demütig. Nach dem Spiel habe ich meinen Hut gezogen vor den Fans, das war fantastisch. Das war eine Riesenerfahrung für mich auch persönlich als junger Trainer. Ich glaube, der eine oder andere hat es nicht verstanden, aber ich habe meinen Hut gezogen vor dieser Kulisse hier. Ich empfinde nur Wertschätzendes für Energie.
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Claus-Dieter „Pele“ Wollitz (Trainer FC Energie Cottbus): Wir bekommen sehr, sehr dumme Gegentore. Wir hatten schon die eine oder andere ordentliche Situation, aber nicht in dem Maße, was man sich als Heimmannschaft erhofft hat. In der zweiten Halbzeit fand ich es einfach schade, dass es zu viele Unterbrechungen gab, das hat den Spielfluss behindert. Unsere Aufgabe ist klar, wir liegen 1:2 zurück. Wir werden am Sonntag zurückkommen und werden dann in der 3. Liga spielen – bin ich fest von überzeugt. Ich glaube, wir können aus diesem Spiel gute Schlüsse ziehen, um am Sonntag erfolgreich zu sein. Wir brauchen eine bessere Statik.
Axel Borgmann (Kapitän FC Energie Cottbus): Wir rennen jetzt erstmal ein Tor hinterher. Das gute an der Geschichte ist, dass es keine Auswärtstorregel mehr gibt und wir erstmal nur ein Tor schießen müssen, um in die Verlängerung zu kommen. Für den Moment ist es natürlich ein bisschen ernüchternd gewesen, weil du dir zuhause sehr viel vornimmst, auch für die Fans, für den Verein. Die Fans sind einzigartig, das hat mit Regionalliga nichts zu tun. Nichtsdestotrotz haben wir Vollgas geben, alles rausgehauen. Vorne hat aber die Durchschlagskraft gefehlt, der letzte Punch. Das hat Unterhaching in diesem Spiel einfach einen Tick besser gemacht. Sie haben lange Bälle gespielt und die gut festgemacht – das muss man respektieren. Unterhaching hat uns nicht überrascht, aber wir haben nicht 100 Prozent so gespielt, wie wir spielen können. Wenn wir es schaffen, auf jeder Position diese Ballstafetten, diese Spielweise so umzusetzen, wie wir das können, haben wir extrem viele Räume und dann können wir uns auch dafür belohnen. Wir brauchen einfach nur, ja, Eier.
Mathias Fetsch (Stürmer SpVgg. Unterhaching, ehemals bei Energie): Natürlich ist es immer gut, das Spiel erstmal gewonnen zu haben mit 2:1. Aber wir wissen natürlich: Es ist noch gar nichts entschieden. Das war ein erster Schritt. Wir müssen jetzt die drei Tage nutzen, um unsere Wunden zu lecken und zu erholen, und dann den richtigen Plan für das Rückspiel zu erarbeiten. Das Stadion, die Fans – das ist natürlich geil, für genau solche Spiele und Atmopshären spielt man Fußball.
MAZ