Bis zu zwölf Oberliga-Absteiger: Das sind die Auf- und Abstiegsregelungen 2022/23
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Der Hallesche FC hat nur drei Punkte Vorsprung auf einen Nichtabstiegsplatz in der 3. Liga.
© Quelle: imago/Köhn
Potsdam. Man möge meinen, zwischen dem ESV Lok Potsdam und dem Halleschen FC bestünde derzeit keine Verbindung. Woher auch? Ganze vier Ligen und 126 Kilometer Luftlinie trennen beide Fußballvereine voneinander. Und doch halten es die Lok-Kicker aus der Landesklasse West zumindest ein wenig mit dem Drittligisten aus Sachsen-Anhalt. Denn ein Abstieg des HFC in die Regionalliga würde eine echte Kettenreaktion auslösen, ähnlich wie ein verpasster Aufstieg des Meisters der Regionalliga Nordost. „Wir sind uns dessen bewusst“, sagt Holger Thoms, Abteilungsleiter der Eisenbahner, „ein Abstieg von Halle und verpasster Aufstieg von Energie, die es wahrscheinlich werden, wäre der Worstcase.“ Es ist der Startpunkt vieler Rechnereien um die Auf- und Abstiegsregelungen bis in die Landesklassen der Mark hinein.
Regionalliga Nordost
Der FSV Zwickau steht als erster Absteiger aus der 3. Liga bereits fest. Abhängig davon, ob der Hallesche FC auch noch den Gang in die Regionalliga antreten muss und sich der Meister, vermutlich Energie Cottbus, in der Aufstiegsrelegation gegen die SpVgg Unterhaching, den bayrischen Staffelsieger, durchsetzt, kann es bis zu vier Absteiger geben. Tennis Borussia Berlin und Germania Halberstadt stehen bereits als Oberliga-Absteiger fest.
Der Tabellen-16., derzeit der SV Lichtenberg, steigt ebenfalls ab, wenn der Nordost-Meister nicht aufsteigt oder der Halle runter kommt. Tritt beides ein, steigt auch der Tabellen-15., aktuell der ZFC Meuselwitz, noch ab.
NOFV-Oberliga
Bleibt der HFC in der 3. Liga und der Nordost-Meister steigt auf, gibt es zehn Absteiger aus der Ober- in die Verbandsliga, fünf pro Staffel. Aus Brandenburg würde es derzeit nur den 1. FC Frankfurt erwischen.
Patzt eine von beiden Mannschaften, kommt ein elfter Absteiger dazu. Der wird per Relegationsspiel zwischen den beiden Tabellen-13. ermittelt. Derzeit wäre es das Duell zwischen dem MSV Neuruppin und Wacker Nordhausen. Da in der Nord-Staffel aber Blau-Weiß 90 freiwillig in die Berlin-Liga absteigt, „rutschen alle anderen Teams, die derzeit noch unter den Berlinern stehen, vor sie“, erklärt Till Dahlitz, Geschäftsführer des Nordostdeutschen Fußballverbands (NOFV).
Damit hätte Optik Rathenow, derzeit der Tabellen-13. aus der Nord-Staffel, noch ein Endspiel um den Klassenerhalt, Neuruppin wäre gerettet. Sollten sowohl der Hallesche FC als auch der Nordost-Meister an ihren Zielen vorbeischrammen, so würden sechs Teams pro Oberliga-Staffel den Schritt in die Landesverbände gehen müssen. Derzeit würde dann auch der FSV Optik Rathenow zu den Absteigern zählen.
Brandenburgliga
Steigt nur eine Mannschaft aus der Oberliga in die Brandenburgliga ab, werden zwei Teams den Gang in die Landesliga gehen müssen. Derzeit wären es der Brandenburger SC Süd und Frankonia Wernsdorf. Für jeden weiteren märkischen Oberliga-Absteiger kommt einer aus der Brandenburgliga hinzu. Mit dem Ludwigsfelder FC, dem MSV Neuruppin, Optik Rathenow und dem 1. FC Frankfurt könnte es jedoch maximal vier Teams erwischen. Sollte der Super-GAU eintreten, wäre auch Tabellenplatz zwölf ein Abstiegsrang.
Landesliga
Bei mindestens zwei Absteigern aus der höchsten Spielklasse des Landes, erwischt es mindestens vier Teams, die in der kommenden Saison in der Landesklasse spielen. Aus der Nord-Staffel wären es derzeit Chemie Premnitz und Oberhavel Velten, aus der Süd-Staffel der FV Blau-Weiß 90 Briesen/Mark und der BSV Guben Nord.
Bei drei Brandenburgliga-Absteigern würde es noch den punkt- und torschlechtesten Tabellen-14. erwischen, das wäre der Birkenwerder BC (23 Punkte, Tordifferenz -15). Bei vier Absteigern müsste Phönix Wildau als besserer Tabellen-14. aber auch absteigen. Sollten gleich fünf Teams von oben herunterkommen, so würde der punkt- und torschlechtste Tabellen-13. absteigen. Mit Grün-Weiss Brieselang (24, -15) wäre das ebenfalls ein Team aus der Nordstaffel.
Landesklasse
Die Teams aus der Landesklasse müssen sich demnach auf vier bis sieben Absteiger aus der Landesliga einstellen. Sollten es nur vier sein, so erwischt es nur Platz 16 und 15 der Landesklasse-Staffeln – was demnach acht Absteiger wären. Spannender wird es, wenn mehr Teams absteigen. Bei fünf Landesliga-Absteigern muss auch der punkt- und torschlechteste Tabellen-14. den Gang in die Kreisoberliga antreten.
Das geht soweit, bis sich bei sieben Landesliga-Absteigern nur noch der beste Tabellen-14. retten würde. Das wäre derzeit Eintracht Königs Wusterhausen (28 Punkte, Tordifferenz -15) aus der Ost-Staffel. Bei sechs Absteigern wäre demnach noch Lok Potsdam (25, -11) aus dem Westen gerettet, bei fünf Absteigern die SG Friedersdorf aus dem Süden. Der derzeit schlechteste Tabellen-14. ist die SG Müncheberg (18, -24).
MAZ