Kühne und Berger nervenstark: Neuruppin siegt im Derby gegen Wittstock
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Vier von vier: HCN-Routinier Hans Kühne ließ von der Siebenmeterlinie keinen Versuch ungenutzt.
© Quelle: Dirk Becker
Neuruppin. Mit Spannung bis zur letzten Sekunde hatten beide Seiten gerechnet, das Handball-Derby zwischen dem HC Neuruppin und Hansa Wittstock wurde am Sonnabend im Sportcenter der Fontanestadt aber doch zur eindeutigen Angelegenheit. Der Gastgeber vom Trainer-Duo Christian Will/Michael Drefahl bejubelte nach 60 intensiven Minuten einen verdienten 27:20 (13:10)-Erfolg im Prestige-Duell – und ließ sich vom Großteil der rund 300 Fans auf den rappelvollen Rängen zu recht feiern.
„Der Sieg war dann auch in der Höhe verdient, wir waren die bessere Mannschaft“, fasste HCN-Routinier Hans Kühne zusammen. Hansa-Coach Sven Hennigs war nicht sauer, „aber enttäuscht, weil ich meine Jungs besser kenne. Das war nicht das, was wir eigentlich können“.
Startprobleme beim HCN
Die Gäste von der Dosse kamen besser rein in die Begegnung zweier kriselnder Mannschaften: Der HCN holte aus den ersten vier Partien nur einen Sieg, Hansa stand gar noch punktlos da. 2:4 hieß es aus Sicht der Neuruppiner nach zehn Minuten, mit dem 5:4 (13.) übernahm man aber erstmal die Führung.
„Wir haben anfangs einige Fahrkarten geworfen, ab Mitte des ersten Durchgangs lief es im Angriff aber besser“, erklärte Hans Kühne, der mit seinen Teamkollegen in den folgenden 47 Minuten auch nicht mehr in Rückstand geraten sollte. Fünf Sekunden vor der Pausensirene übernahm der 35-Jährige von der Siebenmeterlinie erstmals Verantwortung, weil Jonas Simon und der überraschend im Kader stehende Oldie „Irek“ Kaczmarczyk mit ihren Versuchen an Hansa-Schlussmann Christopher Schulz gescheitert waren.
Party ging bis tief in die Nacht
Kühne dagegen machte zu Beginn des zweiten Durchgangs da weiter, wo er in Abschnitt eins aufgehört hatte – er verwandelte drei Strafwürfe und ließ den Vorsprung auf fünf Tore (16:11, 36. Minute) anwachsen. „Wir waren nach Wiederbeginn sofort da und hochfokussiert, haben den Start in die zweite Hälfte nicht verschlafen“, lobte der Kreisläufer, der insgesamt siebenfach traf. Bei den Hanseaten häuften sich dagegen die technischen Fehler, weder Hennigs noch seine Schützlinge auf der Platte fanden Lösungen, um das Geschehen noch einmal spannender zu gestalten: „Wir haben vorne einfach nicht getroffen, mit der Abwehr bin ich nicht einmal unzufrieden. Es fehlte insgesamt Bewegung, auch die Wechsel haben nicht viel gebracht. Irgendwann gingen die Köpfe runter.“
Für den Hansa-Frust war auch Maik Berger verantwortlich, der zwischen den HCN-Pfosten einen hervorragenden Tag erwischte und unter anderem vier Siebenmeter parierte. „Das hat er stark gemacht, uns den letzten Nerv geraubt. Beide Torhüter waren sehr gut“, fand Hennigs, der mit seinem Team im neuen Spieljahr weiter auf Zählbares warten muss. Die Derbysieger feierten dagegen ausgelassen bis spät in die Nacht. „Ich war frühzeitig weg, habe aber noch um 3 Uhr Nachrichten bekommen. So einen Sieg darf man auch mal feiern“, so Kühne.