Manuel Lübke trifft: Zum Derbysieg, für die Kanone und die letzte Hoffnung
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Zwei in Halbzeit eins und zwei in Halbzeit zwei: Manuel Lübke traf gegen Wusterhausen vierfach.
© Quelle: Verein
Zernitz. Träumen ist erlaubt, betont Manuel Lübke. Noch hat man beim Zernitzer SV die Hoffnung auf den ganz großen Coup, die Kreisoberliga-Meisterschaft, nicht aufgegeben. Auch wenn die Chancen nach dem 3:1-Erfolg des Pankower SV, der aktuell zwei Punkte hinter Zernitz liegt, am Pfingstmontag gegen Blau-Weiß Wusterhausen deutlich geschrumpft sind. „Die Pankower werden noch drei Punkte am grünen Tisch bekommen und können dann am Freitag in Dreetz den Titel perfekt machen“, rechnet der Angreifer des ZSV vor. Zernitz wird am letzten Spieltag im Heimspiel gegen Garz-Hoppenrade dennoch alles raushauen – denn wenigstens in einer Statistik wollen die Schwarz-Gelben, besser gesagt will ihr Toptorjäger, ganz oben stehen.
In der Statistik vor Domenic Biemann und Tony Schulz
Sage und schreibe 34 Saisontreffer stehen auf dem Lübke’schen Konto, der Wustrauer Domenic Dean Biemann (27) und Groß Pankows Tony Schulz (24) konnten lange Schritt halten, in der Rückrunde nahm der ZSV-Goalgetter aber noch regelmäßiger einen Schluck aus der Pulle, die mit Zielwasser gefüllt ist. „Ich traue dem Ganzen noch nicht“, sagt Lübke, „zwei Tore zum Abschluss gegen Garz nehme ich mir nochmal vor, um wirklich ganz sicher zu sein“. Nicht arrogant, dank seiner bärenstarken Quote aber durchaus selbstbewusst, spricht der 32-Jährige über die Torjägerkanone: „Ich hätte niemals gedacht, dass ich da ein Wörtchen mitreden kann. 15 Treffer habe ich mir vor der Saison vielleicht vorgenommen.“ Doch was verhilft dem gebürtigen Kyritzer gegenwärtig zum persönlichen Erfolg? Guter Instinkt? Der eigene Torriecher? Die Erfahrung?
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„Nein, es ist die Mannschaft, die mir auch viele Dinger perfekt auflegt. Der eine ist für den anderen da, es macht großen Spaß“, sagt Lübke bescheiden. Am vergangenen Sonnabend schlug der Industriekaufmann, der das Fußball-Abc beim ZSV erlernte und später bei Rot-Weiß Kyritz im Nachwuchs und im Erwachsenenbereich kickte, vierfach zu. Ausgerechnet im Derby, ausgerechnet gegen Blau-Weiß Wusterhausen – immerhin lebt Lübke in der Dossestadt. „Es war ein offenes Spiel, es ging hin und her. Wir haben vermeidbare Gegentore bekommen, am Ende aber verdient gewonnen“, erklärt der Viererpacker, der auch zweimal vom Strafstoßpunkt die Nerven behielt. Die vierte Führung reichte dann auch zum 4:3-Heimerfolg, welcher beim anschließenden Dorffest gefeiert wurde.
Einen Kreuzband- und drei Meniskusrisse hinter sich
Für Lübke, großer Fan des FC Bayern, steht ohnehin längst der Spaß im Vordergrund, „natürlich will man erfolgreich sein. Als 18-Jähriger war man aber verbissener“. Dem ZSV wird er nicht mehr den Rücken kehren, er wolle noch so lange spielen bis der eigene Körper, der bereits einen Kreuzband- und drei Meniskusrisse aushalten musste, streikt. „Mal sehen, was in den nächsten Jahren so geht, wir wollen die Großen ärgern“, blickt der zweifache Familienvater voraus. Und vielleicht gelingt ja sogar mal der große Coup – vielleicht sogar schon in diesem Jahr. Träumen ist ja erlaubt.
Von Marius Böttcher