Gemeinschaftszimmer, geteilte Küchen und Bäder: Flüchtlingsheime können schnell zu Corona-Hotspots werden. Mehrere Flüchtlinge klagen deswegen in Brandenburg gegen ihre Unterbringung. Teils mit Erfolg, wie Fälle aus Oberhavel und Märkisch-Oderland zeigen.
Einer Studie zufolge ist das Ansteckungsrisiko in einer Flüchtlingsunterkunft nach einer Infektion so hoch wie auf einem Kreuzfahrtschiff. Pro Asyl und die Flüchtlingsräte warnen schon länger vor erhöhten Risiken für die Bewohner der Unterkünfte. Abstandsgebot und Kontaktauflagen könnten in den Heimen kaum eingehalten werden.
Etwa 30 Sympathisanten sind dem Neuruppiner Aufruf gefolgt, sich bei einer Demonstration in Perleberg für die schwierige Situation von Flüchtlingen einzusetzen. In einem offenen Brief wendeten sich die Organisatoren an Politiker auf allen Ebenen.
Erneut gab es Corona-Fälle in einem Flüchtlingsheim. Die beiden Infizierten und ihre Familien aus Werder sind in Isolation. Aber die übrigen Bewohner sind nicht in Quarantäne. Anwohner kritisieren: Der Kreis unterschätzt die Infektionsgefahr.
In mehreren Flüchtlingsunterkünften in Brandenburg sind gehäuft Corona-Infektionen aufgetreten. Das führt dazu, dass einige unter Quarantäne stehen, weil das Infektionsrisiko groß ist. Gesundheitsministerin Nonnemacher sagt, was helfen könnte.
Nach dem positiven Testergebnis eines Bewohners des Stahnsdorfer Übergangswohnheimes wurden dieser und seine beiden Zimmerkollegen für die Quarantäne nach Teltow überstellt. Ein vierter Verdachtsfall aus einem Heim in Bad Belzig wurde dort ebenfalls untergebracht.
Schon zum zweiten Mal war der Neonazi Gabor G. in einem Asylheim als Sicherheitsmitarbeiter im Dienst. Diesmal muss sich auch sein Chef Fragen zu seiner politischen Einstellung stellen. Die Mitarbeiter sollten die Corona-Quarantäne im Potsdamer Flüchtlingsheim an der Zeppelinstraße sicherstellen.
Zahl der Todesfälle steigt weiter. Rechtsextremer arbeitet im Sicherheitsdienst für Flüchtlingsheim. Ehemann kann sich wegen Corona nicht von seiner sterbenden Frau verabschieden. Die Nachrichten und Geschichten des Tages im Überblick.
Die Corona-Krise treibt die Menschen gezwungenermaßen in ihre eigenen vier Wände. Doch viele Flüchtlinge sind weiter in Sammelunterkünften untergebracht. Dort für den nötigen Abstand zu sorgen, ist weitaus schwieriger - die Behörden versuchen es trotzdem.
Individualismus, Hedonismus, Egoismus. Was Sozialforscher als Zeichen der Zeit sehen, sind schlechte Antworten auf die Coronakrise. Hält der Gesellschaftsvertrag, wenn öffentliches und privates Leben Kopf stehen?