Industrie

Den Umweltbonus für Elektroautos gibt es ab Freitag nur noch für Privatpersonen. Mehrere Verbände kritisieren das. Das Auslaufen des Umweltbonus drohe den Hochlauf der Elektromobilität in Handwerk und Mittelstand zu bremsen.

Die SPD-Bundestagsfraktion beharrt trotz des Rückschlags bei der Kabinettsklausur auf ihrem Konzept mit kräftigen Zuschüssen für Unternehmen. Doch nun rückt eine Senkung der Stromsteuer immer stärker in den Fokus. Die Union plant einen Vorstoß im Bundestag.

Angesichts der hohen Energiepreise haben sieben Bundesländer einen „international wettbewerbsfähigen Strompreis“ für die Industrie gefordert. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass sich die Produktion einiger Standorte ins Ausland verlagere, heißt es. Ein Industriezweig ist besonders betroffen.

Im Streit um die Einführung eines Industriestrompreises gehen die Meinungen der Ampel vor der Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg weit auseinander. Ministerpräsidenten Kretschmann und Woidke befürworten eine Gesetzesänderung, ein Grünen-Politiker schlägt derweil eine europäische Lösung vor.

Fraktionschef Mützenich verlangt, staatliche Zuschüsse an die Industrie zu verteilen, um Jobs im Land zu halten. Er zeigt sich zugleich kompromissbereit und erinnert die FDP an ihre parteipolitische Tradition. Von einem Riss zwischen Fraktion und Kanzler Scholz will er nichts wissen.

Der Strompreis ist hoch, die Wirtschaft schwächelt: Also muss der Staat der deutschen Industrie mit Subventionen helfen – und einen festen Industriestrompreis garantieren. Der Kanzler hat keine andere Wahl, als seinen Widerstand tatsächlich aufzugeben, kommentiert Steven Geyer.

Wirtschaftsminister Habeck, die Partei- und Fraktionschefs der SPD, die Gewerkschaften und die Industrie: Alle wollen energieintensiven Branchen helfen, indem der Staat einen Industriestrompreis garantiert – und finanziert. Nur der Kanzler und die FDP sind dagegen. Kann die SPD heute Olaf Scholz umstimmen?

Ab Dienstag wird das Bundeskabinett auf Schloss Meseberg über Stromsubventionen in Milliardenhöhe beraten. Brandenburgs Industrie kann guten Mutes sein, meint Ulrich Wangemann

Tesla ist mittlerweile der größte Industriearbeitgeber in Berlin und Brandenburg. Und die Gigafactory Grünheide soll weiter wachsen. Der Autobauer sucht auch Sanitäter, Wassermanager und Gärtner.

Die Wirtschaft steckt in Stagnation fest, die Furcht vor der Deindustrialisierung geht um. Ist Deutschland also wieder der „kranke Mann Europas“? Jedenfalls ging es schon mal besser. Wir sehen uns einige Symptome an.

Ohne Energie geht bei seinen Leuten gar nichts: Der IGBCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis beobachtet mit Sorge hohe Preise, knappe Versorgung und fehlende Strategien. Im RND-Interview fordert er nicht nur einen Industriestrompreis, sondern neue Konzepte: Der Staat soll bei Schüsselprojekten als Investor einspringen.

Wird es einen subventionierten Industriestrompreis geben? SPD-Chef Lars Klingbeil hat eine Antwort in Aussicht gestellt. Bis zum 1. Dezember soll Klarheit herrschen.

Über Subventionen soll energieintensive Industrie bei den Stromkosten entlastet werden – vorübergehend. So eine Preisbrücke wird aber selbst für ihre Nutznießer zu einem wackeligen Konstrukt – und hohe Stromkosten bremsen den gesamten Transformationsprozess. Dem Industriestandort ist mit dem Brückenstrompreis darum wenig geholfen, kommentiert Stefan Winter.

Seit Längerem wird in Deutschland über eine Werftenfusion spekuliert. Jetzt heizen Äußerungen aus der Lürssen-Werft zu einem möglichen Zusammenschluss mit TKMS in Kiel die Debatte an.

Die Stadt Ludwigsfelde soll ein Wirtschaftsstandort mit Perspektive sein und ein Technologie- und Gründerzentrum im Industriepark „Eichspitze-Süd“ entwickeln. Dazu hofft man im Rathaus auf eine großzügige Fördersumme.