Tunesien

Die EU will einen neuen Flüchtlingsdeal eingehen: mit dem Präsidenten von Tunesien, Kais Saied, der als Autokrat gilt und verdächtigt wird, die Menschenrechte von Migranten zu verletzen. Das kritisieren die Europa-Grünen. Zustimmung erhält der EU-Plan von konservativer Seite.

Dutzende Migranten wurden von Sicherheitskräften in Tunesien an der Grenze zu Libyen ausgesetzt. Nach zwei Tagen in der Wüste konnten libysche Grenzschutzbeamte die Menschen retten. Einige Migranten sprachen von Prügel und der Verbrennung ihrer Pässe.

Der Vereinbarung waren wochenlange Gespräche und die Zusage Europas vorausgegangen, Tunesien mit knapp einer Milliarde Euro zu unterstützen.

In diesem Jahr kamen bereits weit mehr als doppelt so viele Migranten per Boot nach Italien wie im Vorjahreszeitraum. Immer mehr setzen aus Tunesien über. Die EU-Kommission verhandelt erfolgreich mit dem Land über Lösungen und will dafür viel Geld in die Hand nehmen.

In den vergangenen Monaten ist die Zahl der Bootsflüchtlinge aus Tunesien massiv gestiegen - jetzt hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) das Land besucht. Mit ihrem tunesischen Amtskollegen Kamel Fekih sprach sie am Montag über Migration und Terrorismusbekämpfung.

Tunesien steckt in seiner schlimmsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Die EU-Kommission hat dem nordafrikanischen Land deshalb Finanzhilfen in Höhe von 900 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Davor bedarf es einer „notwendigen Einigung“.

Tunesien gilt als eines der wichtigsten Transitländer für Migranten auf dem Weg nach Italien. Auf der Suche nach Lösungen im Kampf gegen die wachsende irreguläre Migration reisen europäische Spitzenpolitiker nun für ein Treffen mit Präsident Saied nach Tunis.

Hunderte Pilger aus aller Welt besuchen jedes Jahr zum jüdischen Fest Lag Baomer eine Synagoge auf der Insel Djerba. Ein tödlicher Angriff am Dienstag dort ruft Erinnerungen an eine Bluttat vor mehr als 20 Jahren wach. Zu den Hintergründen der Tat laufen noch Ermittlungen.

Laut Regierungsangaben erschoss ein Sicherheitsbeamter vier Menschen, bevor er selbst von Einsatzkräften getötet wurde.

Menschen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara berichten von rassistischen Erfahrungen und Gewalt in Tunesien, auch Präsident Saied fällt mit Verbalattacken auf. Nun schalten sich die EU und die USA ein. Die Regierung in Tunis lenkt ein.

Der Druck auf den tunesischen Präsidenten wächst. Tausende Menschen protestieren, auch weil er die Not im Land nicht lindern kann. Der Staatschef versucht derweil von den Problemen abzulenken – auch mit einem neuen Sündenbock.

Während der DFB mit Bundestrainer Hansi Flick trotz enttäuschendem Vorrunden-Aus weitermachen möchte, trennten sich manche Verbände von ihren Trainern. Bei manchen Coaches war bereits vor Turnierbeginn klar, dass sie nach der WM freiwillig aufhören würden. Der SPORTBUZZER gibt einen Überblick, für welche Trainer es weitergeht, bei wem eine Trennung bereits vollzogen und bei wem die Zukunftsfrage noch ungeklärt ist.

Nach den Arabischen Aufständen war Tunesien der demokratische Hoffnungsträger der Region. Doch der Präsident sägt an den Errungenschaften und lässt für ein neu gewähltes Parlament kaum noch Macht zu. Die Menschen haben derweil drängendere Sorgen.

In Tunesien wählen die Menschen heute ein neues Parlament. Schon am Morgen zeichnete sich eine niedrige Wahlbeteiligung ab. Das Land steckt in einer schweren Wirtschaftskrise, viele Menschen müssen kämpfen, um über die Runden zu kommen. Die Opposition rief zum Boykott der Wahl auf.

Der vermeintliche Ausgleichstreffer von Frankreich-Stürmer Antoine Griezmann bei der Niederlage gegen Tunesien ist von Schiedsrichter Matt Conger nach Spielschluss aufgrund einer Abseitsposition aberkannt worden. Dagegen legt der französische Verband nun Protest ein.