83 Prozent der Deutschen kaufen online – bleibt das auch nach Corona so?

Seit Ausbruch der Pandemie kauft nicht nur über ein Drittel aller Onlineshopper nach eigenen Angaben hier zu Lande mehr im Netz, satte 84 Prozent haben verraten, das auch nach Corona so zu halten.

Seit Ausbruch der Pandemie kauft nicht nur über ein Drittel aller Onlineshopper nach eigenen Angaben hier zu Lande mehr im Netz, satte 84 Prozent haben verraten, das auch nach Corona so zu halten.

München. Für den Handel steht mit dem Weihnachtsgeschäft die wichtigste Zeit des Jahres unmittelbar bevor. Seit Jahren verschieben sich die Gewichte stetig ins Netz, worüber stationäre Händler klagen. Dieses Jahr dürften sie noch mehr Grund dazu haben, legt eine Studie des IT-Branchenverbands Bitkom nahe. Denn seit Ausbruch der Pandemie kauft nicht nur über ein Drittel aller Onlineshopper nach eigenen Angaben in Deutschland mehr im Netz, satte 84 Prozent haben verraten, das auch nach Corona so zu halten.

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Ein Drittel der gut 1100 Befragten hat zudem erklärt, online zu kaufen, weil das Infektionsrisiken mindere. „Im startenden Weihnachtsgeschäft werden sich viele Verbraucher nicht Gedränge in Kaufhäusern aussetzen wollen“, warnt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Berhard Rohleder.

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Deutsche würden gerne vor Ort einkaufen

Dabei würden die befragten Konsumenten dem stationären Handel vor Ort gern die Treue halten. „Das gelingt oft nicht, da viele stationäre Händler weiterhin kein Onlineangebot für ihre Kunden vorhalten“, stellt Rohleder klar. Dabei könne man einen solchen Shop für ein bis zweitausend Euro von der Stange kaufen und binnen zwei Monaten installieren. Zwei Drittel aller Befragten würden ein Onlineangebot ihres Händlers um die Ecke vermissen. Vier von fünf Deutschen fürchten zugleich, dass wegen der Corona-Krise viele lokale Einzelhändler demnächst pleite gehen.

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83 Prozent kaufen online

Wie groß das Potential ist, das sich dem Internet verweigernden Händlern entgeht, zeigt die Bitkom-Studie. Mittlerweile kaufen 83 Prozent der deutschen Bevölkerung im Internet ein. Das entspricht 57 Millionen Bundesbürgern. Die Kauffrequenz ist hoch. 37 Prozent haben diesen Oktober und November angegeben, mindestens einmal wöchentlich online zu shoppen. Voriges Jahr um diese Zeit waren es 34 Prozent. Je drei Viertel schätzen, dass die Ware nach Hause geliefert wird und man unabhängig von Öffnungszeiten ist.

Kleidung am beliebtesten – Run auf Klopapier nimmt ab

Renner im Netz sind über alle Geschlechter und Altersgruppen hinweg Kleidung und Schuhe, hat Bitkom ermittelt. Bei Frauen stehen zudem Bücher, Kosmetik und Möbel hoch im Kurs, bei Männern besonders Elektronik. Senioren schätzen den Onlinekauf von Medikamenten. Das deckt sich mit aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts.

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Demnach ist ein zwischenzeitlich zur zweiten Corona-Welle aufkeimender Run auf Klopapier und Konserven wieder abgeflaut und hat normalem Kaufverhalten Platz gemacht. Die Nachfrage nach Seife, Desinfektionsmittel und Toilettenpapier habe in den ersten beiden Novemberwochen deutlich unter den Werten der Wochen davor gelegen. Klopapier liege aktuell sogar um 13 Prozent unter dem Vor-Krisen-Durchschnitt.

Schlechte Umweltbilanz: Etliche Retouren

Auch unter den Top Ten der Onlinerenner finden sich Corona-Krisenprodukte nicht. Eine Schattenseite haben die anschwellenden Käufe im Internet aber. So würde jeder achte Onlinekauf zurückgeschickt, was hohe Umweltbelastungen verursache, stellt Bitkom klar. „Bei jüngeren Käufern zwischen 16 und 29 Jahren geht sogar jeder fünfte Onlinekauf zurück“, kritisiert Rohleder. Das sei mittlerweile sozialisiertes Verhalten und so geplant. Wer Kleider oder Schuhe in drei Größen kauft, wisse von vorneherein, dass mindestens zwei Drittel der Bestellung wieder retour gehen. Immerhin vier Prozent solcher Rücksendungen werden vernichtet, hat eine Studie der Universität Bamberg ermittelt. Das entspricht rund 20 Millionen Artikeln.

Politik steht Retourenspenden im Weg

Onlinehändler, die Retouren gerne spenden würden, werden davon abgehalten, weil sie für solche Spenden nach geltendem Recht Steuern bezahlen müssten, sagt Rohleder und spricht damit der Politik eine Teilschuld an der millionenfachen Vernichtung zu. Er hofft auf baldige Steuerbefreiung für solche Spenden und mehr nachhaltiges Shoppen im Internet. So würde gut ein Drittel aller Onlineshopper schon heute Gebrauchtes ordern. Ein weiteres gutes Viertel plane das. Ein Drittel zeige sich auch bereit, Sharingprodukte online zu bestellen.

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