Hackerangriff legt Onlinebanking lahm: Volksbanken und Sparda-Banken betroffen
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Ein Sabotageangriff auf den IT-Dienstleister der Volks- und Raiffeisenbanken, die Fiducia & GAD, hat das Onlinebanking zahlreicher Geldhäuser zeitweise lahmgelegt.
© Quelle: Marijan Murat/dpa
Frankfurt/Main. Ein Sabotageangriff auf den IT-Dienstleister der Volks- und Raiffeisenbanken, die Fiducia & GAD, hat das Onlinebanking zahlreicher Geldhäuser zeitweise lahmgelegt. Nach Angaben des Unternehmens gab es am Donnerstag eine erste sogenannte Distributed-Denial-of-Service-Attacke (DDos). Dabei überrollen Angreifer die Server ihrer Opfer mit einer Flut von Datenanfragen, um diese lahmzulegen.
Onlinebanking lahmgelegt, Geldautomaten nicht betroffen
Nach der ersten Attacke auf das Rechenzentrum des IT-Dienstleisters in Karlsruhe erfolgte eine zweite auf das Rechenzentrum in Münster. Bei den jeweils dort angeschlossenen Instituten waren die Bank-Webseiten oder das Onlinebanking nicht oder nur sporadisch erreichbar, wie Fiducia & GAD am Freitagmorgen mitteilte. Kunden konnten den Angaben zufolge weiterhin Geld am Automaten abheben.
Bis in die Nacht hinein habe es weitere größere Attacken gegeben, die aber erfolgreich hätten abgewehrt werden können, erklärte der IT-Dienstleister. „Der Krisenstab der Fiducia & GAD beobachtet die Systeme weiter engmaschig, um schnell auf etwaige erneute Attacken reagieren zu können.“
Betroffen waren neben Volksbanken den Angaben zufolge auch Institute, die sich auf den genossenschaftlichen IT-Dienstleister stützen, zum Beispiel einige Sparda-Banken und einige private Geldhäuser. Wie viele Banken sowie Kundinnen und Kunden insgesamt betroffen waren, war zunächst unklar. Am Freitagmittag teilte die Fiducia & GAD IT AG mit, Online- und Mobile-Banking liefen stabil. „Vereinzelt kann es, bedingt durch die Maßnahmen zur Abwehr, bei Bankkunden zu kurzzeitigen Einschränkungen kommen.“
Immer mehr Hackerangriffe auf Unternehmen
Cyberattacken hatten in den vergangenen Jahren mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. Allein 2017 legte im Mai der Erpressungstrojaner „WannaCry“ neben den Computern vieler Privatleute unter anderem Computer in britischen Krankenhäusern sowie Fahrplananzeigen der Deutschen Bahn lahm. Wenige Wochen später traf ein Cyberangriff unter anderem die Reederei Maersk und den Nivea-Hersteller Beiersdorf.
RND/dpa