Mietwagen, Leihgeräte, Sonderurlaub: Warum Sie immer auf eine Unterschrift bestehen sollten
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Im Zweifel gilt: Lassen Sie sich die Sachen schriftlich geben.
© Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn
Im Urlaub stand ich am Schalter einer dieser großen Mietwagenketten und sollte eine Kaution abzeichnen, die AGB akzeptieren – und das Auto ohne Schaden übernehmen.
Bei der Rückgabe drei Wochen später soll ich den Schlüssel „einfach in die Box“ werfen. Ob man mir quittieren könne, dass der Wagen ohne Schaden sei? „Nicht nötig.“ Ob man mir wenigstens die Schlüsselrückgabe bestätige? Das sei „nicht üblich“.
Als Käufer oder Mieter muss man ständig irgendwas unterschreiben, die andere Seite dagegen weigert sich oft, für einen dasselbe zu tun. Man wird nicht auf Augenhöhe behandelt.
Ich habe das häufiger erlebt, zum Beispiel auch bei der Rückgabe von geliehenem Werkzeug im Baumarkt oder – besonders ärgerlich – bei Wohnungsübergaben.
Was also tun? Oft genügt es, ein wenig hartnäckig zu bleiben. Manche Anbieter erklären, es gebe gar kein Formular dafür. Das ist auch nicht nötig: Eine handgeschriebene Notiz mit Unterschrift genügt – am besten mit Firmenstempel.
Mein Tipp: Schreiben Sie selbst im Voraus ein Formular – das erspart Ihnen viel Gerede.
Unterschriebenes hilft auch im Berufsleben: Der Sohn des Nachbarn hat gerade eine Lehre begonnen, bei der Einstellung wurde ihm Sonderurlaub für den Umzug zugesichert. Er unterschrieb einen Ausbildungsvertrag mit diversen Klauseln. Den Sonderurlaub bekam er nur mündlich zugesichert. Zwei Monate später wollte sich niemand mehr daran erinnern.
Manchmal ist es nur Schlamperei, die einem das Leben schwer macht, wenn etwa der Schlüssel vom Arbeitgeber eingefordert wird, den man längst abgegeben hat. Auch hier hilft eine Unterschrift.
Meine Erfahrung ist: Vermieter, Ladenbesitzer oder Arbeitgeber quittieren in der Regel, wenn man sie freundlich bittet. Angestellte in Großunternehmen haben dagegen oft Angst, etwas abzuzeichnen, was in ihren Abläufen nicht vorgesehen ist.
Lange hatte ich Skrupel, auf eine Unterschrift zu bestehen. Seit ich immer wieder höre, zu was für Ärger das regelmäßig führt, habe ich meine Scheu abgelegt.
Matthias Urbach ist Vizechefredakteur von „Finanztip“ – und das war das letzte Mal, dass er Ihnen an dieser Stelle etwas schriftlich gegeben hat. Er übergibt die Kolumne an seinen Kollegen Hendrik Buhrs, der hier ab kommender Woche erklärt, wie man Gelddinge selbst regelt.